R. Kelly: Musik als unheilbare Krankheit und 25 neue Alben aus dem Gefängnis

Der in Ungnade gefallene R&B-Sänger R. Kelly, der derzeit eine 30-jährige Haftstrafe wegen schwerer Verbrechen wie Menschenhandel und Besitz von Kinderpornografie absitzt, hat kürzlich in einem Podcast-Interview aus dem Gefängnis über seine ungebrochene Leidenschaft für Musik gesprochen. Trotz seiner Inhaftierung hat der 58-jährige Musiker bereits 25 Alben hinter Gittern fertiggestellt und arbeitet weiterhin an neuen Projekten.

R. Kelly (Foto: Hensel / rap2soul)

In einem Telefoninterview mit der Radioshow „Inmate Tea with A&P“ beschrieb R. Kelly Musik als eine „wundervolle Krankheit, die unheilbar ist“. Er betonte, dass er immer am Singen und Schreiben sei und dass seine Kreativität durch die Gefängnismauern nicht eingeschränkt werde. Kellys Musik gibt ihm etwas, womit er sich beschäftigen kann, während er gleichzeitig daran arbeitet, aus der Haft entlassen zu werden. „Ich nutze Geduld als meine Taktik“, sagte er kryptisch.

Kellys Anwältin, Jennifer Bonjean, versicherte, dass das Berufungsverfahren noch nicht abgeschlossen sei und dass sie weiterhin für Gerechtigkeit und seine Freiheit kämpfen werde. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres hatte Kelly versucht, gegen das Urteil Berufung einzulegen, da seine Taten Jahrzehnte zurückliegen und seiner Meinung nach als „verjährt“ gezählt werden sollten. Der Gerichtshof sah das allerdings anders und lehnte die Berufung ab.

R. Kelly gilt als einer der einflussreichsten Musiker der 1990er-Jahre, bevor rechtliche Probleme und schwerwiegende Vorwürfe seinen Ruf und seine Karriere ruinierten. Mit Hits wie „I Believe I Can Fly“ schrieb er Musikgeschichte, doch sein Leben abseits der Bühne geriet zunehmend in die Schlagzeilen. Der dreifache Vater wurde bereits 2008 mit Vorwürfen von Kindesmissbrauch konfrontiert, überstand den damaligen Prozess jedoch unbeschadet.

In Interviews äußerte Kelly in der Vergangenheit, dass seine Inspiration oft aus persönlichen Erfahrungen stamme. Wie es mit seiner Karriere weitergeht, bleibt angesichts seiner langen Haftstrafe jedoch offen. Trotz der schweren Vorwürfe und der langen Haftstrafe bleibt Kelly optimistisch und hofft, eines Tages wieder frei zu sein und seine musikalische Karriere fortzusetzen.

Die Reaktionen auf Kellys Podcast-Interview waren gemischt. Während einige Fans seine ungebrochene Leidenschaft für Musik bewundern, kritisieren andere, dass einem verurteilten Straftäter eine Plattform gegeben wird. Die Diskussion darüber, ob man Kunst von der Person trennen kann, bleibt weiterhin ein kontroverses Thema. | mit Ki

Über Jörg Wachsmuth 1551 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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