„Big fun“ in Berlin, Leipzig und Frankfurt – die Deutschland-Termine der aktuellen Europatournee von Inner City waren zwar überschaubar, die Auftritte aber ein Lehrstück in Sachen, wie schwarz House Music eigentlich sein kann – und sein sollte.
Kevin Saunderson, Mastermind des Projekts Inner City und vordergründig als Protagonist des Detroit-Techno gelabelt, war mit seinen Begleitern Daniez Saunderson (seinem Sohn) und der Sängerin Steffanie Christ’ian viel näher am Soul, ja fast schon Gospel, als in flacheren Four-to-the-floor-Gewässern. Was vor allem der charismatischen Detroiter Sängerin zuzuschreiben war, die erst im März ihr Debütalbum veröffentlicht hatte.
Viele Hits hatten Inner City ja nicht wirklich, aber die spielten sie alle. Natürlich die größten aus dem Jahr 1988, “Big fun” und “Good life” vom Album “Paradise”. Aber auch die Clubhits, die in der zweiten Reihe saßen, wie “Halleluhjah” und “Pennies from Heaven”.
Saunderson senior und junior verschanzten sich hinter ihren Decks und überließen Steffanie Christ’ian den kompletten Showteil. Die Frau sang wirklich grandios, ihre Stimme erinnerte an die von Patti Labelle. Und wenn sie nicht sang, machte sie laszive Bewegungen und forderte ihre Frankfurter Fans dazu auf, an sie zu denken, wenn sie später am Abend noch Liebe machen würden.
Altmeister Kevin Saunderson griff nur einmal kurz zum Mikrofon, um zu bekräftigen, wie einflussreich der Detroiter Sound gewesen sei und dass viele Jahre ins Land gegangen seien. Und dann war auch schon Schluss, aber so ein Auftritt im Club muss ja auch nicht abendfüllend sein. Die Frankfurter House-Gemeinde im Zoom hatte jedenfalls eine Stunde great fun – äh „Big fun“.
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