Die Frau, die mit „Ghetto Superstar“ ihren Durchbruch schaffte, feiert in diesem Jahr ihre 20-jährige Karriere – die Rede ist von Mýa. Wer hätte das gedacht – 20 Jahre ist es her, dass Mýa Marie Harrison sich mit 18 Jahren auf der Pras-Single „Ghetto Superstar“ der Welt vorstellte. Damals gab es niemanden, der daran vorbeikam. Es war der Welthit.
Heute, 20 Jahre später, kann Mýa auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Eine Karriere, die nicht immer einfach war, in der sie aber allen gezeigt hat, dass sie eine Kämpferin ist. Ganze neun Alben hat sie bisher releast und zeigt auf ihrem aktuellen Album „T.K.O. (The Knock Out)“, dass sie sich und ihrem Sound auch nach 20 Jahren noch treu bleibt.
Dabei fing alles ganz anders an: Am 10. Oktober 1979 kam Mýa als Tochter eines Amerikaners und einer Italienerin in Washington, D.C. zur Welt und entdecke schon mit drei Jahren ihre erste große Liebe: das Tanzen. Was als Liebe für Ballett und Steptanz begann, entwickelte sich mit der Zeit zunehmend zu einer Begeisterung für Pop, Soul und Hip-Hop.
Selbstverständlich hatte sie damals wie so viele Michael Jackson als großes Idol. Der Unterschied zu den meisten Fans – sie folgte ihrer Leidenschaft. Unterstützt durch ihre Eltern fing sie mit 15 Jahren an Hip-Hop- und Jazzdance-Tanzkurse zu geben. In der Zeit war es besonders ihr Vater, selbst Musiker, der sie unterstütze und sie gesanglich an die Hand nahm.
Durch seine Hilfe stellte Mýa ein Demoband zusammen, welches ihr Vater in den Umlauf brachte. 1996 fand ihre Stimme Gehör beim Label Interscope, wo sie unter Vertrag kam. Nach zwei Jahren Arbeit veröffentliche sie 1998 endlich ihr Debutalbum „Mýa“. Niemand Geringeres als Babyface, Missy Elliott und Dru Hill griffen ihr dabei unter die Arme. Ihre erste Single: „It´s All About Me“ feat. Sisqo ging dabei gleich auf Goldstatus.
Mýas Album verkaufte sich sogar so gut, dass es mit 1,4 Millionen verkauften Tonträgern Platinstatus erreichte. Das blieb in der Szene natürlich nicht ungehört. Besonders Pras, Rapper der Gruppe Fugees fühlte sich so angesprochen, dass er sie auf seine Single „Ghetto Superstar“ nahm. Ein Welthit, dem 1998 niemand entkommen konnte und ihr eine Grammy-Nominierung einbrachte.
Mit dem Erfolg im Rücken begann sie die Aufnahmen zu ihrem zweiten Album „Fear of Flying“, das sie 2000 releaste. Darauf zu hören ist die Erfolgssingle „Case of the Ex“.
Die war bestimmt ein Grund dafür, dass ihr Album „Fear of Flying“ erneut Platinstatus erreichte. Letztlich konnte für Mýa auch nichts groß schiefgehen, denn sie hatte Größen wie Swizz Beatz, Rodney Jerkins, Robin Thicke an ihrer Seite. 2001 kam es dann zu Mýas bisher größtem Erfolg, dem Kollabo-Song „Lady Marmalade“ auf dem Moulin Rouge Soundtrack. Zusammen mit Missy Elliott, Lil‘ Kim, Christina Aguilera und Pink schaffte sie es, den 1973er-Song „Lady Marmalade“ der Labelles zum Welthit in 2001 zu katapultieren. Besonders schön für Mýa war dieses Mal die Tatsache, dass sie für den Song den Grammy für die Beste Pop-Kollaboration abräumte. Ganze acht Wochen belegten die Ladys damals Platz eins der Popcharts.
Mýa war an der Spitze und selbst ihr drittes Album „Moodring“ mit der Single „My Love Is Like …Wo“ aus dem Jahr 2003 erhielt wieder Goldstatus. Danach wurde es ruhiger um die Künstlerin, die so lange auf der Erfolgswelle schwamm. Sie probierte sich aus, modelte, nahm Filmrollen an für „Chicago und „Cursed“ und spielte in vielen Sendungen mit.
Ihre Musik verlor sie dabei aber nie ganz aus dem Blick.
2007 sollte ihr viertes Album „Liberation“ erscheinen – leider wurde ihr Werk vor der Veröffentlichung geleakt, was Mýa einen herben künstlerischen als auch finanziellen Schlag versetzte. So entschied sie sich, ihr damaliges Label Motown zu verlassen und fortan alles auf ihrem eigenen Label Planet 9 zu veröffentlichen. Sie wollte für sich und ihre Musik selbst verantwortlich sein. Eine Entscheidung, die nicht nur mehr Verantwortung bedeutete, sondern auch mehr Kraft kostete.
Es wurde still um Mýa, die ab sofort vermehrt auch in Japan ihre Musik vertrieb und dort eine große Fangemeinde besitzt. Für den westlichen Markt wurde sie erst wieder 2016 mit ihrem Album „Smooth Jones“ relevant, das mit einem Grammy für das Beste R&B-Album nominiert wurde. Mýa, die Kämpferin, ist zurück und beweist mit ihrem aktuellen Album „T.K.O. (The Knock Out)“, dass sie es noch kann – gefühlvolle Slow Jams und tanzbarer R&B.
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