Alles begann für Amber Mark mit dem simplen Klick eines Buttons: 2016 lud sie ihren ersten Song „S P A C E“ auf Soundcloud hoch. Wie so viele andere Künstler täglich. Alle mit dem Traum von der großen Karriere. Der Unterschied: Ambers Song gelangte an die Ohren des weltbekannten DJs Zane Lowe (Beats One), der ihn in seiner Show spielte.
Apple erkannte Ambers Talent und positionierte „S P A C E“ auf seiner iTunes Liste der „Hot Tracks“ neben weltbekannten Künstlern wie Justin Bieber. Der Grundstein war somit gelegt und die damals 22-Jährige sprang aus dem Nichts auf Platz 35 der „Global Viral Charts“.
Es war ein einfacher Streit unter Schwestern, der Amber beim Songwriting inspirierte. Sie verarbeitete ihren Stress und setzte damit so eine Art Cinderella-Story in Gang.
Ihren Dickkopf hat Amber Mark von ihrer deutschen Mutter geerbt, die sie früh aus der Schule nahm, um mit ihr durch die Welt zu reisen. So hatte sie das Glück, den Großteil ihrer Kindheit in Indien zu verbringen. Ihre Mutter lehrte sie, „immer das zu tun, was sie liebt“, und so zogen sie dorthin, wo die Mutter arbeiten wollte. Amber behauptet heute, dass diese Reisen ihr musikalisches Ohr für die verschiedenen Klänge der Welt geöffnet haben und der Ursprung waren für ihre Leidenschaft für Musik.
Leider verstarb ihre Mutter, die laut Amber „hauptverantwortlich“ für ihren musikalischen Start war, früh. Alles, was sie jetzt tue, sei eine „Ode an Ihre Mutter“. Ihre Debüt-EP „3:33am“ aus dem Jahr 2017 nutzte sie daher, um den Schmerz durch den Tod ihrer Mutter zu ertragen. „Es war wie Therapie für mich. Nur so konnte ich meine Gefühle rauslassen – durch Musik“.
Ihre Songs sollen dennoch nicht nur traurig sein, sondern den Hörern auch Hoffnung machen. Dabei ist es für Amber immer besonders wichtig, authentisch zu sein, ihren Sound nicht Produzenten zu überlassen, sondern stets ihre Texte und Musik selbst zu produzieren. Sie will hinter ihrer Musik stehen und nicht für Songs Worte und Emotionen finden müssen, die sie selbst nicht geschrieben hat. Falls jedoch ihre Traumproduzenten Timbaland, Q-Tip oder Drake bei ihr anklopfen, würde sie eine Ausnahme machen.
Für ihre aktuelle EP „Conexao“ (portugiesisch: Verbindung) musste sie lange überlegen, in welche Richtung es thematisch gehen sollte. Sie hatte schon viel über Liebe geschrieben, sich jedoch dagegen gesträubt, weil es ihr zu „kitschig“ war.
Nach dem Tod ihrer Mutter wollte Sie aber den Weg zur Liebe wiederfinden, und wie so häufig platzten die Emotionen aus ihr heraus. Sie konnte sich nicht wehren und musste ihre aktuellen Beziehungen auf der EP verarbeiten.
Sich zu Hilfe holte sie dabei den Song „Love is stronger than pride“ von Soul-Legende Sade. „Es sollte eigentlich nur ein Gefallen sein, den ich meiner Schwester tue, die mich auf dem Song hört. Als ich aber anfing die Beats zu produzieren, fühlte sich alles so natürlich an und auch die Texte passten zu mir.“ Sade selbst hatte, nachdem Amber sie in einem Brief um die Erlaubnis fragte, auch nichts dagegen.
Die Stimmung auf der neuen EP „Conexao“ ist im Vergleich zur ersten EP sehr positiv. Sie beschreibt ihr aktuelles Gefühlsleben mit all seinen Herausforderungen. Der Sound der in New York lebenden Künstlerin ist dabei eine Mischung aus Bossa Nova, 90er-Soul und ihrer prägnant-rauchigen Stimme.
Wer sich vom Talent Amber Marks verzaubern lassen will, kann das auf den drei Deutschland Konzerten Ende Oktober. Dort wird sie Leon Bridges in München, Köln und Hamburg begleiten und auch ihren aktuellen Lieblingssong „Love Me Right“ performen.
Ende des Jahres wird ihr Debüt Album folgen, von dem sie sicher auch schon einige neue Songs auf Tour präsentieren wird.
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