Seit einer dieser legendären Popkomm-Party vom Radiosender Jam FM in Köln begleitet mich das Thema Jay-Z. Damals in den 1990er Jahren fing er an, der Sender, der damals meine berufliche Heimat war, gehörte zu den ersten, der ihn nicht nur spielte sondern auch live in Deutschland auftreten ließ. Zwar gehörte die Popkomm nicht zu meinen Haupteinsatzorten, aber die Kölner Partys mit ihren vielen Live-Auftritten ließ ich mir nicht nehmen. Jay-Z ist zurück, sein neues Album „4:44“.
Worum geht es?
Jay-Z hat alles erreicht, was man als Rapper erreichen kann. Er ist ganz oben, quasi die Generation nach Notorious BIG und Tupac, steht er oben in der Hirachie. Erfogreich als Musiker, mal Schauspieler, Unternehmer und eine Frau um die ihn vermutlich 50% der Männer weltweit beneiden. Wir reden von Beyoncé Knowles. Glückliche Familie möglich, mehrere Kinder. Und nun ein neues Album „4:44“. Es ist sein 13tes Studioalbum. Es ist erschienen obwohl Jay-Z bereits vor einigen Jahren erklärt hat, nicht mehr zu rappen und in Rap-Rente zu gehen. Mir fällt immer der Bond mit dem gealterten Sean Connery ein: „Sag niemals nie“.
Was erwartet uns?
Es sind 13 Tracks auf dem Album. Bei unserer Online-Bemusterung waren es nur zehn, dafür einmal mit und einmal ohne die schmutzigen Wörter, Das Booklet der CD ist ein Fotobuch zum Thema „4:44“. Titellisten fehlen gänzlich, für sie gibt es die Information „For Track Titles And Credits Please Visit Rocknation.com/444“.
Die 4:44 ziehen sich wie ein Roter Faden durch die Welt, Bilder aus New York, Los Angeles, Paris, Washington D.C., London, Toronto, Nord-Korea und Berlin. Da hängt die Ziffernkombination an Londonern Bussen, East Side Gallery oder Werbetafeln für den großen Diktator mit seinen Bömbchen.
Gibt es auch Musik? Ja!
Die Songs zwischen Familie und Abrechnung mit den Leuten, das Begräbnis der Männlichkeit meinte der Musikexpress. Andere Kritiker lobten es für seine Emotionalität und seinen persönlichen Inhalt. Zwischen „Kill“, „Smile“, „Bam“, „Leagacy“ und „Moonlight“ findet sich auch der Titelsong „4:44“. Der ist tatsächlich 4 Minuten und 44 Sekunden lang. Eine Schnapszahl als Namen eines Albums? Es hat sich noch nicht erschloßen, warum das Werk den Titel trägt. Aber die Freude an der Ziffernfolge, vermutlich ist dies der Grund. Genauso wie der Vorgänger von 2013 „Magna Carta Holy Grail“ gab es für „4:44“ keine Vorab-Singles. Das Album wurde zwischen Dezember 2016 und Juni 2017 produziert. Musikalisch dabei Frank Ocean, Damain Marley, Beyoncé und die Mutter von Sean „Jay-Z“ Carter, Gloria Carter. Auch Tochter Blue Ivy ist zu hören.
Bevorzugung und Erfolg
Das Album wurde Ende Juni exklusiv für Nutzer der Plattformen Sprint und Tidal veröffentlicht und kurzzeitig zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Seit dem 7. Juli ist es als physischer Tonträger und über alle anderen Plattformen, wie z.B. Amazon Music oder Spotify erhältlich. Zu den 10 regulären Songs kamen noch drei Bonus-Tracks dazu.
Fazit
Mit „4:44“ hat uns Jay-Z wieder ein gut gemachtes und abwechslungsreiches Rap-Album geschenkt. Gut, das mancher Rentner nach der Pensionierung weiter arbeitet. Zu Recht hat der Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. das Album auf seine aktuelle Longlist 4/17 gesetzt. Wieder einmal ein herausragendes Album.
Künstler: Jay-Z | Album: 4:44 | Label: Universal | Genre: Hip Hop | VÖ: 7. Juli 2017
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