Verdammt, ich wollte das eigentlich nicht schreiben, aber diese Platte ist gut. Richtig gut.
Genauso gut wie die 2014 erschienene „Amplified soul“ und einige andere von Blueys Jazzfunk-Projekt, die wir hier ebenfalls besprochen und für gut befunden hatten. „In search of better days“ ist wieder richtig gut. Gut wie viele Alben davor. Und hier offenbart sich das Incognito-Dilemma: Die Ich-AG von Bluey ist gefangen im eigenen Jazz-Funk-Murmeltier, das regelmäßig mit einem Tonträger wedelnd aus der Londoner Studio-Höhle grüßt. Zum 17. Mal, mit 14 Jazz-Funk-Soul-Bangern (wers mag, setzt den Präfix „Acid“ vor Jazz), die perfekt gespielt sind; so, wie früher die Brasilianer beim Fußball gezaubert hatten.
Wie berechnet und trotzdem funky
Jede Note wie berechnet, und trotzdem funky; jedes Blasinstrument, jede Textzeile passgenau wie tausendfach geprobt, dennoch nicht steril. Bei Künstlern wie Tony Momrelle und Maysa Leak ist das Standard, klar. Maysa, diesmal vierfach songverpflichtet, darunter für den eingängigsten („Racing through the bends“). Sicher ist – auch wegen des Brexits: „Better days“ won’t come. Schusterjunge Bluey bleibt bei seinen Leisten mit einem weiteren neuen Album, das gut ist. Richtig gut. Aber nichts Neues offeriert – abgesehen vom Datum seiner Veröffentlichung.
Das rap2soul-Album des Monats gibt es zum hören: Montag – Freitag zwischen 8:00 und 9:00 Uhr in Mr. Sunrise und täglich zwischen 18:00 und 19:00 Uhr auf Radio PELIONE.FM
Künstler: Incognito | Album: In Search Of Better Days | Label: earMusic / edel | Genre: Soul / R&B / Jazz | VÖ: 24. Juni 2016 (MP3 / CD) | Album des Monats September 2016
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