Die Vorbereitungen für den Baltic Soul Weekender 2016 gehen in die Zielgerade. Am kommenden Wochenende (22.-25. April) treffen sich wieder mehrere Tausend Soul-Liebhaber zum Festival in den Center Parcs Bispinger Heide. Dass es die zehnte Auflage überhaupt gibt, ist dem Umfeld der Fantastischen Vier zu verdanken. Besonders Smudo hat die Fortsetzung der wohl wichtigsten Soulveranstaltung Kontinentaleuropas sehr am Herzen gelegen. Und „Fanta 1“ hat sich in den letzten Tagen dafür auch richtig den Arsch aufgerissen ins Zeug gelegt: Interviewtermin beim NDR, eine kurzfristige Rom-Reise am vergangenen Wochenende und dennoch Zeit für ein Gespräch mit Deutschlands wichtigstem Black-Music-Portal. Rap2soul.de hat von Four Artists auch Freikarten für Euch erhalten, die 2 x 2 Tagestix verlosen wir in dieser Woche:
Torsten Fuchs: Eigentlich hätte es wegen des Konkurses keinen Weekender gegeben. Ihr hat das Festival quasi „aufgefangen“ – wie kam es dazu?
Smudo: Ich bin selbst seit einigen Jahren Resident-DJ beim Baltic Soul Weekender und liebe diese Veranstaltung. Als sich die Gelegenheit ergab, haben wir mit unserer Agentur „Four Artists“ das Festival als Veranstalter übernommen, weil wir an das Konzept glauben.
Wenn man sich das DJ-Line-up ansieht, wird ja stark auf Bekanntes gesetzt. Mit vielen DJs, die schon bei den letzten Veranstaltungen dabei waren, habt Ihr das so bewusst gehandhabt, oder fehlte die Zeit, ein alternatives Konzept auf die Beine zu stellen?
Der Baltic Soul Weekender hat sich immer schon als Familien-Musikfestival verstanden. Auch auf der Veranstalter-Seite. Die eingeladenen DJs zählen zu den renommiertesten ihrer Branche und sind als Teil der Baltic Soul Family seit Jahren dabei. Das Programm wird wie immer von Dan Dombrowe zusammengestellt, der auch dieses Mal ein sehr gutes Händchen in der Beschaffung der Soul-Stars aus Übersee hat. Mit Sister Sledge haben wir einen grandiosen Headliner.
„Richtig aufspielen mit großer Band und allem Zipp und Zapp“
Wie schwierig ist es eigentlich, Künstler aus Übersee – Liga Fatback, Midnight Star, Funkadelic – nach Deutschland zu holen und mit welchen Schwierigkeiten ist man seitens der Veranstalter konfrontiert?
Nicht alle Künstler haben ein zeitgemäßes Management, und ein Teil der Verhandlungen dient dann erstmal der Synchronisierung der gegenseitigen Vorstellungen, aber das Festival ist renommiert und der Programmverantwortliche Dan ist sehr erfahren und gut vernetzt. Ein großer Trumpf ist auch, dass wir das „Baltic Soul Orchestra“ haben, das mit großem Aufwand all die Stücke besser und schmissiger spielen kann als jedes Halbplayback, mit denen die internationalen Gäste sonst, auch in ihrer Heimat, unterwegs sind. Und das sorgt auch für den guten Ruf des Festivals unter den Soul-Stars. Mal wieder richtig aufspielen mit großer Band und allem Zipp und Zapp. Auf der anderen Seite gibt es Größen wie George Clinton, der mit 30-köpfiger Entourage reisen möchte. Das ist dann leider nicht machbar.
Der Festival-Standort in Bispinger Heide hat Vor- und Nachteile. Für viele aus dem Süden, Osten und Westen verkürzt sich die Anreise, dafür verlängern sich auf dem Gelände die Wege. Nach meinen Informationen gab es letztes Jahr bereits Planungen für einen Shuttle. Kommt der?
Der bereits beim letzten Mal geplante „Soul Train“ wird in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz kommen und die Gäste zu und von den Veranstaltungen fahren.
Was ist in diesem Jahr neu, inwiefern unterscheidet sich der BSW von den Vorgänger-Veranstaltungen?
Das bewährte Konzept bleibt bestehen. Aktuelle und vergangene Soul- und soulverwandte Musik wird mit Bands und DJs über zwei Tage zu einem abwechslungsreichen Festivalpaket.
Ende des letzten Jahres hatte rap2soul.de das Soulfood Festival Bremerhaven präsentiert, mit D-Train und der S.O.S. Band. Die Besucherzahlen waren jedoch nicht berauschend, obwohl der Veranstalter Bestmögliches geleistet bewiesen hat. Dagegen hat der Newcomer Bryson Tiller letzte Woche in Frankfurt das „Gibson“ ausverkauft. Kann es sein, dass die Fans der Soul- und Funkmusik der 70er-/80er-Jahre –auch altersbedingt- immer schwerer zu motivieren sind?
Eine Mischung aus traditioneller Musik aus den 70ern und 80ern und neuerer bis aktueller Musik durch Bands wir Jazzanova und den Handeinsätzen der DJs macht den Baltic Soul Weekender nachhaltig. Es gibt grundsätzlich sehr wenig Angebot, deshalb glaube ich, dass es auch einen Markt für Soulfestivals gibt. Es kann auch sein, dass es mal ein schwaches Jahr gibt, aber im Grunde gibt es genug erwachsene Musikliebhaber, die mal ein Wochenende durchschwoofen wollen.
Dieses Jahr kommen mit Sister Sledge, Tavares, Byron Stingily und CeCe Peniston wieder bekannte Namen – was wäre Dein persönliches Wunsch-Line-up für 2017?
Noch interessiert mich nicht das Wunsch-Line-up 2017. Wir amüsieren uns jetzt mit dem Wunsch-Line-up 2016.
Vielen Dank, Smudo! Ihr könnt den Fanta-4-Musiker als DJ erleben, dazu Sister Sldege, Lenny Williams, Gloria Scott, den Vinyl-Digger Keb Darge, Labellegende Eddie Piller und viele andere mehr. Schreibt uns einfach hier einen kurzen Kommentar und -ganz wichtig- eine E-Mail-Adresse, auf der Ihr Eure Free Tix von Four Artists zum Ausdrucken zugeschickt bekommt. Das erspart Euch nach der Ankunft in Bispinger Heide das Schlangestehen am Ticket-Schalter, und Ihr könnt sofort zu den Live-Shows. 2 x 2 Tagestickets liegen für Euch bereit, und jetzt seid Ihr dran!
Wäre wirklich schön, dabei zu sein. Könnten wir dann mit einem Familienbesuch in Bispingen verbinden.
Sister Sldge toll, so gern wäre ich dabei :)
Ein Tag Spass und 70 und 80 Jahre Flair.
Würde gerne mit meiner Begeisterung unterstützen.
Mit meinem Freund würde ich gerne auf das Festival gehen.
Ein Festival wo ich meine Generation feiern kann.
Super Line Up. Ein Tag reicht ja gar nicht aus.