Mit „Uptown funk“ hat Mark Ronson den Sommerhit des Jahres 2015 ein halbes Jahr früher gelandet und in die Wintersaison vorgezogen. Der raffinierte Produzent ist davon abgesehen zumindest mitschuldig an der Tatsache, dass viele mit Soul oberflächlich nur Amy Winehouse assoziieren. Auf seinem Album „Uptown special“ schwelgt er in Erinnerungen an die gute alte Zeit. Back in the days… als er noch keine Welthits hatte und DJ-Plattenkoffer schleppte. Ronson lädt ein zu einer popkompatiblen Nummernrevue, die sich markante Sounds aus Soul, R&B und Disco geschnappt hat. Eingangs erklingt Stevie Wonders Signature-Mundharmonika, bevor für “Summer breaking” auf den Stil von Steely Dan umgeschaltet wird. “Feel right” verdeutlicht, wie nah Rap und Soul beieinander sind. Mystikal entdeckt den Mr. Dynamite in sich und drängt sich mit respektvoller Verneigung vor James Brown als zweite Single nach dem Clubhit “Uptown Funk” förmlich auf.
Lieblingsklänge aus den Teenagerjahren in Uptown New York
Auf jedem Song der LP salutieren alte Bekannte: Teena Marie in “I can’t lose”, “Daffodils” umarmt “Jeopardy” der Greg Kihn-Band und am Ende ist erneut Stevie Wonders Signature Harmonica zu hören. Die gab 19984 in fast identischer Art auch “I feel for you” von Chaka Khan Charakter, und drei Jahrzehnte später ist es in “Crack in the pearl, Pt. 2” ähnlich. Ronson hantiert ausschließlich mit seinen Lieblingsklängen aus den Teenagerjahren in Uptown New York. Alles schon mal da gewesen, aber clever aufgefrischt und neu frisiert von dem GRAMMY-Preisträger, der noch immer ein sicheres Gespür für den schnellen Charthit hat, der jedoch nie billig wirkt.
Genre: Funk’n’Soul’n‘Disco
Label/Vertrieb: Columbia / Sony Music
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