Arte hat jetzt ein Porträt von Nile Rogers ausgestrahlt, das sehenswert war. In diesem Jahr soll ein neue LP von Chic erscheinen. Der Sound ist zeitlos, das hat das aktuelle Album der Brand New Heavies einmal mehr gezeigt. Chic und Sister Sledge lassen gleich im Opener grüßen, denn „Sweet freeek“ klingt wie ein Destillat beider Diskofunk-Projekte. Der Rhythmusgitarrenstil von Nile Rogers, der mittels des Hits „Get lucky“ quasi seine Tauglichkeitsbescheinigung für die Zehnerjahre verlängert bekam, wird von Simon Bartholomew verlustfrei kopiert.
Der Bandgitarrist, dessen VoKuHiLa an Wandposter von Smokie, Kenny und Mud erinnert, hatte schon beim Baltic Soul Weekender 2013 mit seinem Spiel für Furore gesorgt. Auf dem zehnten Album der Briten ist er wichtiger fürs Bandgefüge als die neue Sängerin Dawn Joseph, die N’Dea Davenport ablöst.
Energie beladenes Durchtanz-Album
Chic und Sister Sledge liefern auch die Koordinaten für die meisten anderen der elf Songs dieses Energie beladenen Durchtanz-Albums, das zudem zwei Cover enthält: während Peter Gabriels „Sledgehammer“ sich zum Funkmonster häutet, bleibt die Interpretation von „Don’t let go“ unter der Latte, die En Vogues Ballade markiert.
Dennoch: das Album „Sweet freaks“ zeigt eine Band, die trotz jahrzehntelanger Zusammenarbeit unbekümmert frisch aufspielt, als wären die Mitglieder noch Rotzbengel im Proberaum. Die Musik der Heavies ist zwar alles andere als ‚brand new‘, klingt und fühlt sich aber an, als wäre es so.
Genre: Soul / Funk
Label/Vertrieb: earMUSIC / edel
VÖ: 24. Oktober 2014
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