Capone-N-Noreaga? „The war report“? Capone ist wieder auf freiem Fuß? Immer noch mit Noreaga wiedervereinigt? Antworten darauf sollten sich auf den Tour-Stopps der Crew in Wien, Berlin und Frankfurt finden lassen. Matthias aus Frankfurt war unentschlossen, ob er sich eines von nur zwei Deutschland-Konzerten von Capone-N-Noreaga ansieht. „Wenn es nicht voll wird, macht es mir weniger Spaß“, sagte der 33jährige, der vor sechs Jahren aus Chemnitz nach Hessen gekommen ist. Der IT-Berater entschied sich schließlich doch für den Clubbesuch, obwohl nur wenige mehr als 100 Leute kamen und CNN erst nach 23 Uhr auftraten. Matthias liebt Hiphop, in Sachsen hatte er früher Wu Tang-Clan, Gang Starr und Group Home live gesehen. Für das Set des Warm Up-DJs fand der Kenner deshalb lobende Worte: endlich Musik, die nicht auf den normalen Hiphop-Partys aufgelegt wird, auf denen nur die meistgespielten Party-Breaks laufen. Zwei sehr bemühte Vorprogramm-Rapper später wurde es bunt auf der Bühne im Zoom: Noreaga und Capone erschienen mit Bommelmützen
und lässig abgerissenen Klamotten, die fast schon faschingstauglich waren. Das wiedervereinigte Duo macht sein Ding ohne Bling Bling, immerhin hat es sich mit „The war report“ einen unverrückbaren Platz in den Genreannalen gesichert. Songs aus diesem Klassiker waren Pflicht für CNN, überhaupt wurden die Hits gerappt wie sie von den Anhängern gefordert wurden: von „L.A. L.A.“ über „Y’all don’t wanna“ und „Blood money“ bis zu N.O.R.E.‘s „Nothin‘“ war alles dabei. Der von den Neptunes produzierte Solohit von Noreaga wurde am meisten gefeiert. Auch Standards ihrer Nachbarn ( Ol‘ Dirty Bastard, Biggie Smalls, Wu-Tang Clan) wurden von den New Yorkern eingesetzt, um den Stimmungspegel im spärlich gefüllten Zoom nach oben zu treiben.
Mobb Deep-Fan Matthias aus Frankfurt jedenfalls hat der knapp einstündige Auftritt gefallen, der 15 Minuten nach Mitternacht ohne Zugabe ziemlich abrupt endete. Einmal die Macher dieses einflussreichen Albums aus den späten Neunzigern live und in Farbe sehen – dieser Grunderwartung wurde entsprochen. Für einen Mittwochabend in Frankfurt sei dies in Ordnung, so Matthias. Das Zoom in Frankfurt bleibt in den nächsten Tagen übrigens Anlaufstelle für credible Namen der Black Music, denn am 23. Oktober präsentiert José James sein außergewöhnliches neues Album. Am 31. Oktober ist Lee Fields zu Gast mit The Expressions. Er hat ebenfalls ein Album aus dem Jahr 2014 im Gepäck, seine LP schaffte es auf die aktuelle Longlist beim „Preis der deutschen Schallplattenkritik“.
einfach nur big shit 2 legendary rappers auf ein mittwoch abend zu buchen!!!