Prinz Pi oder kleines Finale? Das ist die Frage, die der fußballinteressierte Splash-Besucher klären muss, denn Brasilien spielt gegen Holland spielt gegen die Hauptbühne in Ferropolis.
Am frühen Abend waren Kollegah und A$AP Ferg Gegner um die Gunst des Publikums. A$AP Ferg bewies, warum Features von ihm derzeit heiß begehrt und Tracks wie „Hella hoes“ hoch in den Deutschen Black Music Charts notiert sind. Sein DJ, der traditionsbewusst ein Run DMC-Shirt anhatte, agierte unkonventionell an den Turntables und Ferg musste nicht viel rappen, denn seine europäischen Fans kannten die Lyrics von „Shabba“ und „Work“ natürlich auswendig. Leider war der MC aus meiner Lieblings-Neighborhood Harlem schnell weg – a.s.a.p. halt…
Spende für den Nahen Osten
Kollegah und seine Kollegen nebenan auf der Hauptbühne waren ausdauernder. Hunderte Fans grölten die Hits des MCs mit, der neben Marteria derzeit zu den Führungsspielern in der Deutsch-Rap-Mannschaft gehört. Feuer auf den Baggern, Nebel, schwarzer Qualm und Luftschlangen – der Kollege zeigte sich spendabel, was die Showeffekte anging. Der ehemalige Zuhälter-Rapper kann auch ernsthaft: so nutzte er die Gelegenheit, an die jüngste Zuspitzung im Nahost-Konflikt zu erinnern und reimte ein paar Zeilen zu diesem Thema. Er werde seine Splash-Gage in den Nahen Osten spenden, versprach Kollegah vor den versammelten Fans. Wie viel er überweist und ob das Geld nach Tel Aviv oder Gaza Stadt geht, sagte er nicht. Nach meinen Informationen aus dem Umfeld seines Managements bekommt Kollegah für den Auftritt auf Deutschlands größtem HipHop-Festival einen fünfstelligen Betrag. Bleibt zu hoffen, dass seine Kohle nicht in Raketen investiert wird…
Troubleshooter beruhigen besoffene Jungmänner
Idioten gibt es überall, auch auf dem Festivalgelände registrierten die Splash-Guards ein paar Prügelknaben. Bei einer Schlägerei am Strand musste sogar der Notarzt anrücken, zwei „Hau-Degen“ wurde der Festivalpass abgenommen – sie fahren nach der Roten Karte nach Hause. Die Macher haben für Streitigkeiten geschultes Personal am Start: etwa 20 so genannte „Troubleshooter“ sind im Einsatz, meist gelingt es ihnen, schnell zu schlichten, wenn manche Jungs ein Bier zu viel in den Sonnenschein gehoben haben.
Brasilien geht gegen die Niederlande unter! Wenn sich daran nach der Halbzeitpause nichts ändert, kürze ich das kleine Finale ein und bin pünktlich beim Auftritt von OutKast.
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