Mit „heut & hier“ veröffentlicht Jocelyn B. Smith eine neue EP. Die US-amerikanische Sängerin bereichert seit 30 Jahren die Hauptstadt mit ihrer Musik, mit Soul, Gospel und R&B. Bisher blieb die symphytische Sängerin dabei stets bei der Sprache, die sie ihre Mutter gelehrt hat. Am 10. Oktober 2014 sagt sie „Danke!“ dafür, dass sie seit 30 Jahren in Berlin leben darf und gibt Stadt und Land ein Geschenk. Jocelyn B. Smith singt in Deutsch. Zum ersten Mal erscheint eine CD, auf der sie in der Sprache ihrer Wahlheimat singt.
In der Berlin Unter den Linden in der „Miele Galerie“ lud Jocelyn B. Smith zu Pressekonferenz, Essen und Wein. Zwischen Waschmaschinen, Geschirrspülern und Herden sang sie aus der EP „Ein Stück vom Himmel“ mit Begleitung. Ihre Version des Herbert Grönemeyer Titels gipfelte in einem Gospelchor der Hochschule der populären Musik Berlin mit Solos von Leila Bostic und einem Rap-Part von Colin Rich. Aber auch die anderen Titel „Meine Liebe trägt mich“ und „heut & hier“ gab es zu hören. Einnahmen aus dem Projekt gehen dem Kinderhospiz SONNENHOF der Björn Schulz Stiftung zu. Rap2soul-Chefredakteur Jörg Wachsmuth hatte Gelegenheit mit Jocelyn B. Smith zu sprechen.
rap2soul: Zum ersten Mal in Deutsch, warum jetzt erst?
Jocelyn B. Smith: Nicht viele feiern 30 Jahre ein Jubiläum und wenn ich das feier dachte ich, sollte ich etwas Außergewöhnliches machen und gleichzeitig etwas um den Menschen ein Stück näher zu kommen die mich unterstützt haben. Ich meine es ist auch nicht selbstverständlich, in einem Land einfach deine Musik zu machen und dein Business, dein Label, deine CDs zu verkaufen und es ist eine Ehre das jetzt seit 30 Jahren zu machen. Ich dachte etwas spezielles, ein Danke sagen.
rap2soul: Wie ist es dazugekommen, es war sicher nicht Deine erste Idee eine CD auf Deutsch aufzunehmen?
Jocelyn B. Smith: Absolute. Ich hab zuerst gedacht halb, halb englisch, halb deutsch. Und dann habe ich entschieden, ich glaube es war Weihnachten, dann mache ich das richtig von vorne bis hinten auf Deutsch. Dann steht das. Und man wird sagen, was hat sich gesagt mit ihrem Text. Das ist eine ganz andere Kunst. Der deutsche Text, es ist nicht selbstverständlich zu sprechen und es ist ganz anders als in Englisch. Es ist eine Reise für mich. Ein kleines Studium.
rap2soul: Und wie waren jetzt die Erfahrungen? Gerade wurde erzählt Miss Platnum musste ran und helfen beim einüben der Texte von Herbert Grönemeyer. Im Vergleich zu einem englischen Titel war es wahrscheinlich härter?
Jocelyn B. Smith: Ja, härter und man kommt sehr schnell ins Schwitzen. Mein Herz hat gesagt, ich möchte unbedingt diesen Titel machen und dann als ich diesen Text vor mir gehabt habe, dachte ich immer noch, ja, kein Problem. Aber als wir angefangen haben es auszusprechen, da war ich voll gegen die Wand. Ich habe meine eigenen Herausforderung in einem Doppelpack gemeistert und ich war richtig schnell im schwitzen. Ich dachte, nee, wiieee mach ich das jetzt. Der Text von Herbert Grönemeyer ist nicht der normale deutsche Text, er ist ein spezieller deutscher Text und diese Herausforderung war groß. Und Miss Platnum hat mich auch angeschaut und gesagt: Jocelyn, wie machst du das? Und ich meinte Hilfe. Wir haben beide ein bisschen gestottert.
rap2soul: Wir haben den Song gerade live gehört. Das was ich gehört habe hat keine Ähnlichkeit mit Herbert Grönemeyer. Wie kommt das?
Jocelyn B. Smith: Was wir haben ist eine Story, eine Geschichte. Er hat in dem Text seine Gedanken runter geschrieben, das ist Herbert. Das heißt, das dieser Teil von Herbert ist immer noch da. Herbert macht Rock. Er hat seinen Stiel vom Rock. Und ich dachte wenn ich die Erlaubnis bekomme, sollte ich etwas Eigenes machen mit dem. In zu 100% total zu covern bringt auch nichts, weil jeder wird sagen: Jocelyn wir haben Grönemeyer, wir brauchen es nicht. Dann dachte ich, okay, dann gehe ich in diese Black Music. Es ist aus mir gekommen, am Anfang habe ich nicht gewusst das muss so und so, ich wusste nur ich möchte am Ende bei meinem Gospel sein. Ich möchte die Kirche mit meinem Gospelchor und die Reise dahin ist passiert.
rap2soul: Hat Grönemeyer das nun schon gehört?
Jocelyn B. Smith: Ja, natürlich. Er muss mir die Genehmigung geben, dass alles in Ordnung ist und wir haben unsere „Green Light“ bekommen.
rap2soul: Der Sonnenhof ist ja das Charity-Projekt hinter der CD, wie bist Du auf die Idee gekommen?
Jocelyn B. Smith: Durch das Gespräch mit der Leiterin. Sie hat mir erzählt welch kleiner Teil vom Staat kommt und der Rest ist gespendet. Und ich überzeugt von der Arbeit die sie mit Musik machen. Musiktherapie ist einfach unglaublich. Und ich habe gesagt, ich möchte die Musiktherapie einfach unterstützen. Ich werde dort auch meine Arbeit anbinden. Ich freu mich, da sind viele Sachen, die man machen kann. Und es ist nicht nur für die Kinder, die krank sind, sondern auch für die Geschwisterkinder.
rap2soul: Danke.
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