Nach acht Jahren wollen die Kalifornier mit Album Nummer Fünf wohl wissen, ob das alles gewesen ist. Hiphop hat sich während der langen Plattenpause verändert und wird beherrscht von den Flowriders und A$APs der frühen Zehnerjahre. Obwohl die Bandbreite also noch immer groß ist, hört sich jeder Track sehnsuchtsvoll an nach besseren Zeiten, die bislang von jeder Generation als solche verklärt wurden.
Es ist dennoch eine Demonstration des guten alten Handwerks: des DJings, des Storytellings und der intelligent gebauten Beats. Vor etwa zehn Jahren hätte man diese „korrekt“ genannt, und korrekt ist das immer noch, denn es sind ausgesprochene Handwerksmeister mit Hang zum kunstvollen Relief am Werkeln gewesen; unter ihnen Alchemist, 9th Wonder und DJ Premier. Selbst längst überwundene Randerscheinungen wie Chopped & Screwed (in „Figure it out“) und (zu) hoch gepitchte Samples (in „L.A. River Drive“) weisen bei den Peoples ein ironisches Kunstverständnis aus. Das sehnsuchtsvolle Element macht auch vor dem Einband nicht halt: passend zum Titel liegt eine Sammlung von Polaroids bei, die Lyrics und Credits festhält.
Auch diese höherwertige Covergestaltung ist ein klares Statement der Dilated Peoples, ihr Album –und ein Album als solches- als Gesamtkunstwerk zu betrachten. Keine Frage, „Directors of photography“ müssen echte Heads in haptischem Format ihr eigen nennen.
Das Album wurde für die Bestenliste 4-2014 des Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und steht auf der Longlist. mehr
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Künstler: Dilated Peoples | Album: Directors Of Photography | Label: Rhymesayers Entertainment / ADA / Warner | VÖ: 15. August 2014 (MP3 / CD) | Album des Monats Oktober 2014
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