Unser Album des Monats September kommt von einem Übervater der schwarzen Musik, der sich in Jazz, Soul und Pop gleichermaßen wohlfühlt und standesgemäß bewegt. AL Jarreau hat einen neuen Longplayer für Concord (Universal) aufgenommen.Trauriger Anlass für diese wunderbare Veröffentlichung ist der Tod von George Duke vor ziemlich genau einem Jahr. Jarreau, der von 1965 bis 1968 gemeinsam mit Duke einen Club in San Francisco bespielte, hat eine Supergroup für diese Gedenkfeier zusammen getrommelt. Stellvertretend sollen Dr. John, Marcus Miller und Dukes Cousine Diane Reeves hier genannt werden. Die Stars zeichnen anhand von zehn Songs das Schaffen des Keyboarders nach; von „A Brazilian Love Affair“ bis zu „You touch my brain“. Der Stand Out-Track ist das von R & B-Altmeister Jeffrey Osborne interpretierte „Every reason to smile“: Jarreau hat dafür auf eine Interpolation von Osbornes Klassiker „On the wings of love“ zurückgegriffen und auch wenn die Phrase gedroschen ist – hier hüpft das Herz jedes echten Black Music-Lovers höher. Das Staraufgebot um Al Jarreau überrascht mit Bekanntem und das auf eine Art, wie es niemand besser hinbekommen könnte. Nur der Umfang der LP lässt sich kritisieren, weil er das Dutzend nicht voll bekommt. Dabei bietet Dukes Diskografie so viel mehr und eine Neueinspielung von z. B. „Reach out“ hätte bei diesem Klangkörper noch ein Beben der Stärke Zehn auf der nach oben offenen Funk-Skala auslösen können.
Künstler: Al Jarreau | Album: My old friend – Celebrating George Duke | Label:Concord / Universal | VÖ: 04. Juli 2014 (MP3 / CD) | Album des Monats September 2014
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