Die ganze Woche über G Funk. Dies verspricht das neue Album von Snoop Dogg, das sowohl bei Jörg Wachsmuth als auch bei Torsten Fuchs einen Rezensionsreflex ausgelöst hat.
Snoop wechselt seinen Namen ähnlich wie Prince, verbunden mit stilistischen Änderungen. Im April 2013 wilderte er als Snoop Lion im Revier der Rastas, indem er auf dem von Major Lazer produzierten „Reincarnated“ tradierten Lovers Rock ansehnlich mit seiner Schnupfstimme kombinierte. Zum Jahreswechsel besinnt er sich auf den alten G Funk unter dem neuen Namen Snoopzilla, einer weiteren Verbeugung vor Bootsy „Wind me up“ Collins. Das Album orientiert sich nicht nur am Sound von 1994, als aus jedem Cabrio in Los Angeles Coolio sowie Warren G. tönten und West Coast als Klangmarke relauncht wurde.
Die LP hat acht Tracks wie damals, als noch keine sinnfreien Interludes oder Schweigeminuten bis zum Hidden Track ins Vinyl gefräst wurden. Gemeinsam mit Neuling Dam-Funk und alten Küstenanrainern wie Tha Dogg Pound reaktiviert er den Gangsta Funk im Gedächtnis. Guter Sound bleibt guter Sound ähnlich einem guten Song. Das erklärt auch seine Verneigung vor „Feels so real“ von Patrice Rushen sowie das Feature des Ohio-Funkers Steve Arrington, der 1985 mit „Feel so real“ auch bei uns einen Discohit hatte. Das Hinzuziehen der betagten Slave-Legende, die zuletzt als Priester arbeitete, zeigt, dass der alte Hund eine Witterung für Zusammenhänge hat. Ob P-Funk, G-Funk, Hiphop oder Dancehall – Snoop fühlt sich wie ein Hyperlink im großen Ganzen. Auch wenn alle (vorüber gehend) Hugo bestellen – Gin and Juice schmeckt immer noch.
weitere CD-Vorstellung zu diesem Album
Künstler: 7 Days Of Funk (Snoopzilla & Dam-Funk) | Album: 7 Days Of Funk | Label: Stones Throw / Groove Attack | VÖ: 13. Dezember 2013 | Album des Monats Januar 2014
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