Wally Warning meldet sich zurück! Die Reggae-Ikone veröffentlicht ihr nun – sage und schreibe – fünfzehntes Studioalbum. Der Musiker, der heute in Deutschland einen festen Wohnsitz gefunden hat, wuchs auf der Insel Aruba auf, spricht mit u.a. Niederländisch, Spanisch, Papiamentu, Englisch, Patois und Deutsch gefühlte hundert Sprachen, spielt eigentlich immer Konzerte auf der ganzen Welt und er hat nach drei Jahren mal wieder ein brandneues Album veröffentlicht.
Mutter Natur leidet, wir – ihre Kinder – müssen das verändern….
Der Musiker mit Wurzeln in Surinam, widmet sein neuestes Werk Mutter Natur. Denn die leidet ganz schön und wie jedem Umweltfreund bereitet diese Tatsache auch Warning große Sorgen. Die Texte auf seinem aktuellen Album sind sehr besinnlich und stimmen zum Nachdenken an. Auf dem Titelsong „Mama Nature“ beschreibt der Multi-Instrumentalist, wie unentbehrlich unsere Welt ist. Er fordert auf sinnvoller zu handeln und auch auf die Konsequenzen zu achten. Ähnliche Songs, die eine ernstere Message verbreiten, sind „Faith In Jah“ oder „Hope Fot Tomorrow“ welche Wallys Verständnis vom Sinn des Lebens und von Gott und der Zukunft unserer Menschheit beschreiben. Gefühlvoll und beindruckend gelingt es ihm auf diesen Songs eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Der Song „Thankful“, eine eingängige Gospelnummer, ist fluffig angenehm und dennoch versehen mit einer wirklich guten Grundidee: „Sei dankbar für das was du hast!“
Affen stehlen Warning nach wie vor nicht die Schow!
Aber Warning hat natürlich nicht vergessen was es bedeutet das Tanzbein zu schwingen. Sein größter Hit „No Monkey“ war 2007 der Sommerhit schlechthin. Und Songs dieser Art findet man auch auf der sehr ausgewogenen Platte. Da gibt es den westafrikanisch-klingenden „Wish You Were Here“, wo Warning auch sein bestes Patois auspackt und eine Rap-Einlage zur Schau stellt. Auch die Single „One Drop Reggae“ bringt den Zuhörer unmittelbar dazu sich rhythmisch zu dem Song zu bewegen. Tanzbar, cool, und unglaublich jung kommen diese Songs daher. Und Warning hat noch mehr im Petto: Denn auf Mama Nature finden sich auch einige Songs mit heißem Latino-Fieber. Die spanisch-gesungenen „Boca Linda“, „Buscando“ oder „Material“ vereinen das Beste aus südamerikanischen Salsa-Sounds mit der afrikanisch-karibischen Lebensfreude. Diese Songs vermitteln Sommer, Sonne und Sonnenschein.
Liebe ist alles was man braucht…
Dem wohl schönsten Thema der Welt widmet sich der Familienvater und Ehemann auch. Und egal ob platonische, familiäre oder amouröse Beziehungen, seine Texte sind universell und auf jeden zwischenmenschliche Beziehung anwendbar. Die bald erscheinende Single „You“ ist eine Hymne an all die Menschen, die man auf eine Art und Weise in sein Herz geschlossen hat. Der Song „Please Come Back“ fragt nach Vergebung und Verzeihung. Manchmal verletzt man eben diese Menschen, und dieses Gefühl beschreibt der Musiker auch sehr gelungen. Die Liebe zu seiner Familie inklusive Tochter Amira Warning ist jedoch nicht nur den Texten zu entnehmen, die junge Musikerin aus München liefert samtige Backgroundvocals ab, die den Songs noch mehr Tiefe und Wärme verleihen. Unter anderem ist ihre Stimme zu bewundern auf dem Song „Love’s An Anchor“.
Alles in allem liefert Warning ein unglaublich sympathisches Gute-Laune-Album. Wer wütende Mordmusik, oder depressive Songs des Selbstmitleid sucht, ist hier fehl am Platz, denn „Mama Nature“ ist herzlich, kuschelig und bereitet einem Freude. So wie das eigentlich eine jede gute Mama machen sollte.
Künstler: Wally Warning | Album: Mama Nature| Label: Soulfire Artists | VÖ: 22. Februar 2013
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