Früher warteten die Plattenfirmen mit der Veröffentlichung einer neuen Single meistens, bis der jeweilige Vorgänger sich nicht mehr so gut verkaufte. Man wollte sich in den Charts ja nicht selbst Konkurrenz machen. Heute lässt sich das nicht mehr so wie kontrollieren, denn beispielsweise die deutschen Fans eines Künstlers bekommen mindestens via Internet mit, wenn dieser irgendwo einen neuen Track am Start hat.
Beim Download-Kauf kann man sich aussuchen, welche Lieder aus einem Album man kauft. Da spielt es keine Rolle, welche schon als „Single“ (der Begriff passt nicht mehr wirklich) im eigenen Land veröffentlicht wurden. Macklemore & Ryan Lewis sind mit zwei ihrer Songs diese Woche auf direkt hintereinander folgenden Positionen in den Top 5 zu finden.
Über die Entwicklung der deutschen Charts allgemein schreibt media control in der wöchentlichen Presseinfo:
>>Rocker-Angriff in den Top 100 Album-Charts von media control: Mit Volbeat und Stone Sour kämpfen gleich zwei der derzeit angesagtesten Rockbands um die Spitze der Hitliste. Das Rennen machen schließlich Michael Poulsen und seine Mannen aus Dänemark. Ihr fünfter Studiostreich „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ fördert eine bunte Mischung aus Metal, Country, Rockabilly, Blues und Punk zu Tage und präsentiert mit Rob Caggiano einen neuen Gitarristen. Nach einer kontinuierlich steigenden Chartperformance in den vergangenen Jahren (die drei Vorgänger landeten auf 75, 15 und drei) stecken Volbeat nun ihre erste Nummer-eins-Platzierung ein.
Stone Sour errichten ihr „House Of Gold & Bones Part 2“ an dritter Stelle. Im zweiten Teil ihres Konzeptwerks zeigt sich die US-Band deutlich düsterer und stellt existentielle Fragen, ohne eindeutige Antworten zu geben.
Die „Delta Machine“ läuft derweil auch in der dritten Woche wie am Schnürchen, wenngleich Depeche Mode ihre Führung erst einmal aus der Hand geben und mit Platz zwei Vorlieb nehmen.
Von der frechen Teenie-Band zur erwachsenen Poprock-Nummer: Paramore haben den Weggang der Farro-Brüder offenbar gut verkraftet und vollführen auf ihrer neuen, selbstbetitelten Platte eine 180-Grad-Wende. Im Album-Ranking steht mit Rang acht der zweite Top-Ten-Erfolg nach „Brand New Eyes“ an. OMD („English Electric“) halten die Synthie-Fahne an zehnter Stelle hoch.
Dass es in Deutschland an selbstbewussten Pop-Newcomern nicht mangelt, stellten schon Senkrechtstarter wie Tim Bendzko und Philipp Poisel unter Beweis. Der 30-jährige Sänger Maxim, der ursprünglich aus dem Reggae-Bereich kommt, schickt „Meine Soldaten“ ins Rennen und legt als bester Neueinsteiger auf 18 seinen ersten Chart-Hit vor.
Passenger singt zwar „Let Her Go“, kann von seinem Chart-Thron aber nicht genug bekommen. Zum insgesamt fünften Mal steht er an der Spitze.
Pink verbessert sich um drei Positionen und verlangt an zweiter Stelle: „Just Give Me A Reason“. Macklemore & Ryan Lewis schießen innerhalb weniger Wochen mit zwei Hits nach vorne. „Can’t Hold Us“ (feat. Ray Dalton) stürmt von sechs auf drei, während Vorgänger „Thrift Shop“ (feat. Wanz) die Vier verteidigt.<<
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