Das 13. Studioalbum von Maserati Cool J (formerly known as Ladies Love Cool James) sorgt für Verwunderung. Über die Gästeauswahl und über die Songauswahl. Denn die Platte hat leider Ausreißer nach unten. Nach dem viel verheißenden Intro „Bath salt“ kommt gleich eine solche Talsohle: auf einem ordentlich federndem Beat verlustieren sich die Indie-Popper Fitz And The Tantrums in unpassendem Gesang, bevor Eddie Van Halen den Track wie morsches Holz zersägt. „New love“ mit der Gap-Band-Legende Charlie Wilson sorgt danach für Versöhnung und der Party Jam „We came to party“ für Erinnerungen, denn der Sportwagenfan samplet sich selbst. Going back to Cali? I don’t think so!
Es folgt mit „Give me love“ ein lauwarmer Aufguss der Rap(b)allade „I need love“; im Chorus mit Seal, der vor allem als Klums Ex bekannt ist. „Something about you (Love the world)“ ist der beste Track des Albums, mit Gästen wie Earth, Wind & Fire und Charlie Wilson wird der alten Schule gehuldigt, die LLs Reime optimal rahmt. Auch auf „Bartender please“ zeigt der Rapper und Navy CIS-Darsteller sein Können: das Stück mit Bootsy Collins und Snoop Dogg (der jetzt Snoop Lion heißt) artet in eine heiße P-Funk-Orgie aus. „Whaddup“ bounct kräftig, featured P.E.’s Chuck D. und bedient sich sampletechnisch wieder in LLs eigenem Fundus.
Einiges an diesem Album ist also durchaus schlüssig und authentisch, mit Gastauftritten von Country-Mann Brad Paisley und Travis Barker (Blink 182) schießt der Rap-Oldie aber über das Ziel hinaus. Vor dem Hintergrund seiner langen Erfahrung von Erfolg verwundert es sehr, dass LL die Songliste bei der Endreinigung nicht um ein Drittel beschnitten hat.
Weitere CD-Review zu diesem Album
Künstler: LL Cool J | Album: Authentic | Label: 429 Records / Universal | VÖ: 26. April 2013 | Album des Monats Mai 2013
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