Für sein Debüt beim renommierten Jazzlabel hat sich der Sänger aus New Orleans ein Dutzend Songs herausgesucht, die in der Doo-Wop-Ära zunächst an Straßenecken gesungen und später zu Hits wurden. Für die Aufnahmen haben Mit-Produzent Keith Richards und Blue Note-Boss Don Was dem Neville-Bruder andere ältere Herren wie Dickie Harmon von den Del-Vikings an die Seite gestellt.
Entstanden ist eine nostalgische Oldieshow, in der Aaron Neville auf seine jungen Tage zurückblickt, die neben Doo-Wop auch von den Ronettes („Be My Baby“) und vom Soulpop der Drifters geprägt waren. Deren „Under The Boardwalk“ aus dem Jahr 1964 war in Australien auch ein Hit für die Rolling Stones, womit sich der Kreis zu deren Kette rauchendem Gitarristen schließt. Stellt sich die Frage, ob es ein solches Coveralbum braucht.
Vor dem Hintergrund, dass billige Doo-Wop-Sampler in miserabler Tonqualität verramscht werden, macht es Sinn, wenn die wunderbare Stimme Nevilles nach Perlen taucht, die im Alter von Ü 50 tief unten liegen. Ein Blue Note-Einstand mit neuem Material des frisch verheirateten Altmeisters wäre jedoch standesgemäßer gewesen.
Künstler: Aaron Neville | Album: My True Story | Label: Blue Note Records / EMI | VÖ: 18.01.2013
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