Gleichstrom in Form von Electro fließt andauernd durch die Clubs, oft in gleichförmiger Erscheinung. Das Dessauer Label Dominance schaltet zwölf Widerstände aus sieben Ländern im Trackformat dazwischen, die demonstrieren (sollen), wann Electro wirklich funky ist.
Für ihre Beweisführung haben die Jungs aus Sachsen-Anhalt zwei Jahre lang Material aus Europa, den USA und Ozeanien zusammengetragen, das den Geist der legendären „808“ aus der Flasche lässt. „Evolution“ vom Münchener Dynamik Bass System ist E-Funk in seiner reinsten Form, quasi nicht gestrecktes Kokain für die Ohren.
Auch der zweite deutsche Beitrag, „The Latest“ von Sygaire & Defcon, zitiert Genreväter wie The Egyptian Lover und Dr. Dre. DJ Sing aus Australien balanciert auf einem Schwebebalken aus Zitat und Kopie, denn „Let’s Do It“ ist eine Spiegelung der Essenzen von Midnight Star. Erwähnenswert ist auch die „Blue Monday“-Darstellung von Datasette aus England, die New Orders Test eines Drumcomputers, der zum Wave-Klassiker wurde, elektrifizieren bzw. „roboterisieren“.
Ein kleiner Schönheitsfehler: zwei Stücke auf dem Sampler sind vertauscht. Offen bleibt nur, warum die Key Artists des Sublabels Electricity, die Dominance Crushing Crew und SBASSSHIP, keine aktuellen Schaltkreise auf die hausgemachte Platine gelötet haben.
Künstler: Various Artists | Album: Electrofunk Resistance | Label: Dominance Electricity / Al!ve | VÖ: 23. November 2012
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