Funky business as usual a long time ago. Die Franzosen Hugo und Soulbrother Suspect schreiten mit ihrer logischen Fusion von HipHop und Jazz einen Pfad entlang, den Guru (R.I.P.) schon in den Neunzigern mit seiner wegweisenden Jazzmatazz-Serie erstbeschritten hatte. Meist tun sie das in einem forschen Tempo, welches US3 mit „Cantaloop (Flip Fantasia)“ vor fast 20 Jahren vorgegeben hat.
Das die beiden aus dem 20. Arrondissement der Hauptstadt vermutlich unzählige Vinyle mit Funk bzw. Jazzfunk im Regal stehen haben, ist jedem einzelnen Track anzuhören. Das Erfinden neuer Klänge ist ihre Sache nicht, das Verfeinern und Auffrischen liegt der Liga jedoch. Dies schafft eine hohe Authentizität. Hilfreich ist, dass Koryphäen des Sprechgesangs wie Brand Nubian’s Sadat X, Large Professor und Diamond D die Aufnahmen weit weg rücken von jedwedem Verdacht einer frankophonen Ausrichtung. Nur in „Humble Arrogance“ rappt Supa in der Muttersprache der Pariser.
„Funky As Usual“ ist eine Werkschau voller Groove, die den dreijährigen Schaffensabschnitt zweier Künstler umreißt, die ihren persönlichen Lieblingsstil gefunden haben und parallel dazu ein reichhaltiges musikalisches Erbe pflegen, das Funk aus den Sechzigern, Souljazz aus den Siebzigern, Battle Breaks aus den Achtzigern und HipJazz/Jazzhop der Neunziger umfasst. Und wäre er nicht so ausgeleiert, müsste der Rezensent zum Schluss den Satz „Auf diesem Album ist für jeden etwas dabei“ formulieren.
Künstler: The Funk League | Album: Funky As Usual | Label: Favorite Recordings / Indigo/finetunes | VÖ: 27.1.2012
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