Für fünf bis zehn Euro auf mehrere Millionen Titel Zugriff haben? Klingt nicht schlecht – sieht aber auf den ersten Blick besser aus, als es in Wahrheit ist. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und genau das scheint auch das Problem der Streaming-Portale zu sein. Mehrere Millionen Musik-Titel werden angeboten, jedoch sind manchmal nur bekannte Hits, die in den Charts vertreten waren, verfügbar.
Wer Musik aus lokaler Umgebung sucht oder abseits des Mainstreams unterwegs ist, sollte genau hinsehen, bevor er eine Musik-Flatrate bucht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass man nicht bei allen Streaming-Portalen gute Sound-Qualität erhält. So kommt man z. B. beim Anbieter Spotify für 4,99 € im Monat in den Genuss von vielen Songs, die alle werbefrei abgespielt werden, jedoch wird erst ab einem Preis von 9,99 € pro Monat die beste verfügbare Sound-Qualität freigeschaltet. Das sollte man einfach wissen, wenn man die Angebote vergleicht.
Einen ausführlichen Test von Streaming-Portalen für Musik gibt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift CHIP. Im Pressetext zum Heft heißt es über den Test:
>> Das Flatrate-Prinzip erobert nach DSL und Mobilfunk auch die Musikportale. Für fünf bis zehn Euro im Monat können Millionen Songs unbegrenzt über das Internet gestreamt werden. Doch diese Technik ist nicht für jeden Nutzer ideal, wie das Magazin CHIP schreibt. Die Redaktion hat die fünf meistgenutzten Portale geprüft und erklärt in der aktuellen Ausgabe, wann sich der Wechsel von Download zu Streaming lohnt und worauf die Kunden achten sollten.
Es klingt vielversprechend: Statt wie bei iTunes oder Amazon für jeden Musik Download zu zahlen, haben Musikliebhaber auf Streaming-Portalen wie Spotify, Simfy oder Rdio per Flatrate-Tarif jederzeit Zugriff auf Millionen Songs. Allerdings können die Lieder nicht dauerhaft abgespeichert werden. „Besonders für Vielhörer ist dieses Angebot interessant, doch wer sich für das Streaming entscheidet, sollte sich vorher genau informieren“, erklärt Josef Reitberger, Chefredakteur des CHIP-Magazins.
So bieten die fünf von CHIP getesteten Streaming-Portale zwar Zugriff auf bis zu 16 Millionen Titel, doch ein Musikcheck der CHIP-Redaktion zeigt, dass diese längst nicht jeden Geschmack abdecken. „Wer Lieder abseits von Mainstream und aktuellen Charts hören möchte, wird häufig nicht fündig“, so Josef Reitberger. „Einige Anbieter tricksen zudem, indem sie Karaoke-Versionen bekannter Hits anstelle der Originale anbieten.“
Ein weiteres Problem zeigt sich im Praxis-Test auf Smartphones und Tablets. Zwar liefern alle Anbieter Apps für Android und iOS, mit Windows Phone7 kann der Service jedoch nicht genutzt werden. Auch die verfügbaren Apps haben noch diverse Kinderkrankheiten, wie Josef Reitberger weiß: „Ein großer Nachteil ist, dass sich die Musik nicht auf mehreren Geräten, wie beispielsweise PC und iPod, gleichzeitig abspielen lässt.“
Beim Preisvergleich empfiehlt die CHIP-Redaktion, das eigene Nutzungsverhalten zu betrachten. Wer für wenig Geld eine große Menge Musik hören möchte und gern neue Songs ausprobiert, für den eignen sich Streaming-Dienste. Wer hingegen seine Lieblingssongs dauerhaft erwerben und auf verschiedenen Geräten nutzen möchte, sollte weiterhin auf Download-Portale wie iTunes oder Amazon zurückgreifen.
Den kompletten Artikel sowie die detaillierten Ergebnisse des Musikchecks auf der Heft-DVD finden Sie in der aktuellen CHIP 06/2012, die derzeit im Handel sowie im CHIP-Kiosk erhältlich ist.<<
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