Die Saxofonistin aus Washington Heights, New York hat ein Debütalbum aufgenommen, das -im Spannungsfeld von Jazz und Soul- in viele Ecken der Black Music schaut. Stark am Groove orientiert und wenig verkopft, dennoch höchsten Ansprüchen entsprechend – das bekommen nur wenige hin, gerade bei der ersten Platte.
Kein Wunder, dass neben US-Präsident Barack Obama Künstler wie Alicia Keys, The Roots, Macy Gray, Talib Kweli und Stevie Wonder von der jungen Frau angetan sind. Einen Song des Altmeisters wählte Benjamin zum Covern aus und gab „Don’t You Worry ‚bout a Thing“ mit ihrer Kanne eine frische eigene Prägung.
Auch die anderen elf Songs hat sie selbst arrangiert: klassisch gehaltener Soul („Keep Talkin“), Neo-Soul („Share My Life“) mit dem Rapper Whosane, der wie Common klingt und Funkexzesse a la Maceo Parker („Maceo“) – Benjamin hat eine Saxophonaufnahme eingespielt, die mehr ist als “nur” eine Saxofonaufnahme. Es sei ihr eher darum gegangen, den Kompositionen gerecht zu werden als in jedem Song ein Solo zu spielen, sagt sie im Interview.
Weniger ist oft mehr und in diesem Fall richtig viel geworden: „Retox“ ist eines der bislang besten Alben dieses Jahres, wenn es um unverfälschte schwarze Musik geht.
Künstler: Lakecia Benjamin | Album: Retox | Label: Motema (New Music Distribution) | VÖ: 12. Oktober 2012
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