Deutsche Rapper wie Marsimoto, Savas und Beginner durften als letzte auf die Bühne, mit Wiz Khalifa gab es nur am Schlusstag einen Amerikaner, dem diese Ehre zuteil wurde. Nas hat abgesagt, war auf dem Shirt eines Mädchens zu lesen. Nun ja, weder abgesagt noch abgedankt. Ganz im Gegenteil! Aber lest den Bericht von rap2soul-Reporter Dr. Funkenstein selbst:
Der Freitag:
Eine nicht so günstige Wetterprognose – es ist wie in den Jahren zuvor. Die Abfolge im Line up ändert sich kurzfristig, weil einige Künstler zu spät kamen. Erster Höhepunkt für mich ist A$AP Rocky, der eine beeindruckende Performance hinlegt. Wer staubedingt erst am Freitagabend angereist ist, konnte die Show von Nas komplett verfolgen. Er stellte neues Material vor, das auf dem Album enthalten ist, das nächste Woche in die Läden kommt.
Der Samstag:
Sonne satt, Chillen am Ufer, entspannter Soul in der neuen Strandbar – Urlaubsfeeling auf dem Festivalgelände. De La Soul, die 2011 wegen einer peinlichen Buchungspanne nicht nach Deutschland kamen, begeisterten mit ihren alten Hits, schade nur, dass vom Plug1 und Plug2-Album nichts zu hören war.
Torch freute sich im Anschluss über die Fernsehübertragung, die der Spartenkanal ZDF Kultur über- und damit den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag ernst nahm.
Der Sonntag:
Kraftklub, Dilated Peoples, Nneka, Wiz Khalifa, Prinz Pi – was nicht zusammen passte, wurde kurzerhand passend gemacht. Kraftklub und Splash! – ein unversöhnlicher Gegensatz, doch die Wege in Sachsen sind kurz, man will nicht nach Berlin… Mit erfrischendem Gitarrenrock bewiesen die Jungs aus dem Freistaat, dass sie zu Recht Erfolg haben. Dies auch, weil sie Stimmungen des Zeitgeists zielsicher in ihren Texten einfangen.
Dilated Peoples gehört ohne jeden Zweifel auf eine Rapveranstaltung – die Kalifornier gaben sich routiniert und waren wie immer ein Erlebnis, allein wegen DJ Babu. Evidence präsentierte zudem aktuelles Material von „Cats & Dogs“.
Nneka aus Hamburg servierte eine Prise Soul. Die gebürtige Nigerianerin hat aber auch eine berührende Stimme! Und sie zieht ihr eigenes Ding aus Soul, Reggae, Folk und Spoken Word durch – wenn sie nicht so lange Monologe geführt hätte, wäre die Dramaturgie perfekt gewesen. Danach kam ein erneuter Bruch mit Prinz Pi – und andere Leute vor die Bühne …
Das Splash! klang mit Wiz Khalifa aus, dessen Songs auch bei den präsentierenden Lokalradios dudeln. Immerhin der erste US-Headliner!
Fazit:
Baden am See, der zudem ein tolles Revier für Windsurfer ist und Hip Hop in einer Dichte, die in Europa selten ist. In diesem Jahr war das Splash! vor Beginn ausverkauft. Deutsche Acts lagen in der Publikumsgunst vor denen aus Übersee. Die Zeiten hätten sich geändert und viele würden nicht wegen Nas kommen, sagte mir der neue Splash!-Sprecher Stephan Velten aus Berlin. Ein Booking wie Janelle Monae, mit dem die Macher 2011 viel Mut bewiesen hatten, fehlte leider. Auch Quakers, die wahrscheinlich d a s Genrealbum dieses Jahres produziert haben, hätte gepasst. Dennoch stimmte die Mischung und für jeden war etwas im Angebot. Wir freuen uns schon jetzt auf Splash! Nummer 16 in zwölf Monaten.
Ein Bericht von rap2soul-Reporter Dr. Funkenstein
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