Das erste von zwei Frankfurter Konzerten. Pünktlicher Beginn um 20.30 Uhr: der New Yorker Ryan Leslie hat genau eineinhalb Stunden Zeit; „Les Is More“, sein drittes Studioalbum, vorzustellen. Der Harvard-Absolvent hat das komplette Album geschrieben, komponiert und produziert. „Les Is More“ ist beeinflusst durch sein Leben auf Tour, Begegnungen mit Künstlern wie Fabolous, Kanye West, Talib Kweli und Raekwon. Sieben Videos wurden produziert, Leslie hat selbst Regie geführt. Nach seinen Worten ist das Projekt das ehrgeizigste künstlerische Schaffen in seiner Karriere. Er freue sich sehr, es der Öffentlichkeit vorzustellen.
In der „’kapp“ gibt es am Merchandising-Stand neben „Les is more“ CDs der Frankfurter Soullady Kay-Ree – am Abend des 2. November sind die Platten Ladenhüter, dafür gehen T-Shirts mit einer „Ryan F*ckin Leslie“-Applikation gut weg.
Der Amerikaner spricht einige Brocken Deutsch; „alles klar“ und „ich liebe dich“. Leslie wird begleitet von einem klassischen Rockinstrumentarium, der Abend wird überhaupt zum Teil sehr rockig und in diesen Phasen ist der Freund von Fabolous und Keri Hilson nah dran an der Performance eines Lenny Kravitz. Doch die 90 Minuten sind natürlich dominiert von modernem R & B mit Tendenzen zum Rap. Leslie verausgabt sich: er bedient Keyboards und Piano, er gibt den Crooner (auch wenn die hohen Töne diesen Abend nicht sein Ding sind), zum Schluss steht er in Unterhose auf der kleinen Bühne – die hessischen ‚Mädsche’ kreischen und grapschen.
Leider hat er „Maybachs & Diamonds“ nicht mehr geschafft. Der Künstler hat kurz aber intensiv gearbeitet und für 90 Minuten den alternativen Musikclub fast in einen Juke Joint verwandelt. Weniger war an diesem Abend mehr!
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