Der wichtigste Genre-Sampler des laufenden Jahres ist erschienen. „Reggae Gold 2011“ klammert 16 Beispiele der aktuellen Spielweisen (und –wiesen), die einen klaren Trend in Richtung mehr Foundation und mehr Roots spiegeln. Melodischere Gestaltung und Mut zu weicheren Produktionen – davon zeugt bereits der Opener „Jah Army“ von der Marley-Seilschaft (Stephen und Damian) featuring Buju Banton. Aber auch Altmeister Beres Hammond mit „Pull Up“ und Tarrus Riley mit „Groovy Little Thing“ künden von der Abkehr der in den letzten Jahren dominierenden harten Klänge. Alborosie featuring Camilla treten mit „One Draw“ sogar in den Wettbewerb ein um den legitimen Nachfolger des alten Mainstreamerfolgs „Girlie Girlie“ von Sophia George.
Fast schon tauglich zum Schunkeln ist „Black Woman“ von Richie Spice, der einen einschmeichelnden Track für die Ladies gemacht hat, aber der auch den Männern gefällt. Bester Pick ist ganz klar „None Ah Dem“ von Shabba Ranks: der ultrafett produzierte Mörder-Jam auf dem Pepper-Riddim ist ein Floorfiller, der einen Shabba in Bestform auflaufen lässt. Auch Mavado’s Version von „Peppa“ ist gut gepfeffert.
Der dritte Anspieltipp, Vybz Kartel mit „Whine (Wine)“, sorgt ebenfalls seit Wochen für übervolle Flure in den relevanten Dancehalls auf der ganzen Welt. Wer mit guter Laune durch den Sommer und den Herbst dieses Jahres kommen will, der ist gut beraten, diese Doppel-CD sein eigen zu nennen.
Doppel-CD deshalb, weil es alle Tracks im handwerklich akzeptablen Megamix als Zugabe gibt. DJ Norie, der in New York City und in Boston Radioshows hat, zeichnet dafür verantwortlich. Allerdings hätte sich ein Selector, der dem Namen „The Reggae Don“ gerecht werden will, etwas mehr Mühe beim Mixen geben müssen.
Mehr Informationen: www.vprecords.com, www.planetreggae.com, www.djnorie.com, www.grooveattack.com
Künstler: Various Artists | Album: Reggae Gold 2011 | Label: Vp (Groove Attack)| VÖ: 24. Juni 2011
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