Das können sich nicht nur Hip-Hop-Fans ansehen: Der im Mai neu gestartete TV-Sender ZDFkultur, bei dem Musik übrigens zu den Programmschwerpunkten zählt, strahlt heute Abend um 20:15 Uhr eine Doku über Kölner Rapper aus, die ihre türkischen Wurzeln gezielt fürs Marketing einsetzen. „Westside Kanaken“ ist der Titel der Dokumention, die den Auftakt des Filmabends „Turkish Delights“ bildet. Was danach kommt, klingt ebenfalls ganz interessant.
Über den die Sendungen am heutigen Abend schreibt die ZDF-Pressestelle:
>>Jeden Dienstagabend spielt ZDFkultur mit der Vielfalt des Kinos: Zeit für ein assoziatives Sampling quer durch alle Spielarten des Films – mit Dokumentar-, Spiel-, und Kurzfilmen. So entstehen neue, überraschende Verbindungen zwischen den einzelnen Filmen, manchmal provozierend Widersprüchliches inklusive. Am Dienstag, 28. Juni 2011, lautet das Thema des Filmabends in ZDFkultur ab 20.15 Uhr „Turkish Delights“.
Zum Auftakt begleitet der Dokumentarfilm „Westside Kanaken“ Rapper aus Köln, die ihren türkischen Migrationshintergrund mit Kalkül als Marke einsetzen. Im Gegensatz zu Bushido und den anderen coolen Jungs aus Berlin legt die Kölner Westside-Szene um den Videoproduzenten Malic offen Wert darauf, echte „Gangsta-Rapper“ zu vermarkten. Und so können einige Kiez-Stars wie die La Honda Boys aus Ossendorf auf beträchtliche Vorstrafenregister verweisen, was für sie „Street-Credibility“ bedeutet und somit zum guten Ton gehört. Filmemacher Peter Schran begleitet den Alltag dieser Männer Ende 20 in Köln.
Im Anschluss um 21.45 Uhr baut der türkisch-deutsche Nachwuchsfilmemacher Serdal Karaça in seinem Kurzfilm „Moruk“ mit viel Sympathie für seine Figuren Klischees um dealende Straßenjungs auf, um sie dann leise und lakonisch zu brechen. Die beiden jungen Deutsch-Türken Hakan und der lebenslustige Murat hängen täglich gemeinsam an „ihrer“ Ecke im Kiez ab, kiffen, philosophieren und streiten. Als Irina und Klara den Weg der beiden Jungs kreuzen, keimt Hoffnung auf Veränderung auf.
Und um 22.10 Uhr erzählt der türkische Spielfilm „Schicksal – Kader“ über mehrere Jahre und zahlreiche Zeitsprünge hinweg aus dem Leben eines Mannes, der sich in die falsche Frau verliebt, während sich diese in blinder Liebe zu einem Kriminellen aufreibt. Die Wucht der Gefühle sprengt die traditionellen Geschlechterrollen, sodass sowohl die Frau als auch der Mann abwechselnd zu Täter und Opfer ihrer Leidenschaften werden. Regisseur Zeki Demirkubuz zählt zu den großen Autorenfilmern des gegenwärtigen türkischen Kinos. Für „Schicksal – Kader“ wurde er unter anderem beim Istanbul International Film Festival als bester türkischer Regisseur ausgezeichnet.
Am Dienstag, 5. Juli 2011, dreht sich der Filmabend in ZDFkultur um das Thema „Deep in the Woods“.<<
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