Geld oder Prince – Fanprotest nach Kölner-Pannenkonzert

Aufgebrachte Prince-Fans treffen sich weiter im Internet. Nach dem Pannenkonzert vom 28. Juli 2011 in Köln fordern sie Schadenersatz und planen einen Rechtsanwalt einbzuschalten. Von Sammelklagen ist die Rede. Beim einzigen Deutschlandkonzert im Rahmen seiner Europatour kam es zu erheblichen Soundproblemen. Der Künstler verließ nach kurzer Zeit sogar die Bühne für eine Stunde. 

Auch das Black Music Portal rap2soul hatte sich unter das Publikum gemischt und den Vorgang um das Konzert geschildert, auch das Leipziger Stadtmagazin Kreuzer berichtete auf seiner Onlineseite. Bereits im Vorfeld gab es Ärger um die Zulassung von Journalisten, rap2soul sprach von einem Geisterkonzert.

Prince Konzert 2011 Köln (Foto: rap2soul)
Prince Konzert 2011 Köln (Foto: rap2soul)

Immer noch werden Schuldzuweisungen durchgeführt. Das Management von Prince gab sich enttäuscht. Der Veranstalter Dirk Becker Entertainment antwortete nun auf die Mails der Fans: „Mit Bedauern nehmen wir Ihre Beschwerden und Hinweise im Zusammenhang mit dem Prince-Konzert in der Kölner Lanxess-Arena vom 28. Juli 2011 zur Kenntnis. 

Wir sind außerordentlich betroffen, dass nach Ihrem Empfinden die Qualität des Konzertes aufgrund der von Ihnen genannten Punkte, die allerdings völlig außerhalb unseres Einflussbereiches lagen, nicht Ihren Erwartungen entsprach, und können Ihre Frustration und Enttäuschung nachvollziehen.

Sie dürfen uns glauben, dass wir als Veranstalter alles in unserer Macht stehende getan hatten, damit der Auftritt des Künstlers auch für Sie – wie für die ganz überwiegende Anzahl der Besucher des Konzertes – zu einem echten Highlight wird. Allerdings muss man leider bei Live-Konzerten auch mit Unwägbarkeiten und Verzögerungen rechnen, für die wir uns ausdrücklich entschuldigen, ohne jedoch eine Verantwortung hierfür übernehmen zu können. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass der Künstler mehr als 75 Minuten aufgetreten ist, und die Dauer eines Konzertes grundsätzlich im Verantwortungsbereich eines Künstlers liegt. 

Bei einer Spielzeit von mehr als 75 Minuten kann man im übrigen auch nicht von einem Mangel im rechtlichen Sinne sprechen, da entsprechende Minderungsrechte bei einem Popkonzert erst bei einer Spielzeit von unter 45 Minuten begründet sein können. Auch hinsichtlich der von Ihnen bemängelten Qualität des Tons, sind aus objektiver Sicht keine Minderungsrechte erkennbar, zumal für den ganz überwiegenden Teil der Besucher der Sound völlig ausreichend war. Hierbei bitten wir Sie auch zu berücksichtigen, dass während des 75-minütigen Auftritts des Künstlers in der Lanxess-Arena eine ausgezeichnete Stimmung herrschte und so gut wie kein Besucher das Konzert vor dessen Ende verlassen hat.

Aus den genannten Gründen können wir Ihnen die Kosten für die Eintrittskarten des Konzertes leider nicht erstatten.“

Prince (Foto: Promo)

In der Werbung war wohl eine Konzertdauer von 3 Stunden versprochen worden. Die Fans wollen ihr Geld zurück, zumindest die Hälfte oder ein Ersatzkonzert von Prince als Entschädigung. „ich appeliere an ihre reputation und fairness und auf zukünftige projekte, gehen sie mit gutem beispiel voran, erstatten sie geld zurück, oder bringen sie PRINCE nochmals dazu für die geschädigten ein würdiges konzert zu liefern.“   Die Chancen stehen nicht schlecht, Prince nochmal zu sehen. Bereits jetzt wurde eine Europatour für 2012 angekündigt. Ob er dann nochmal nach Köln kommt, ist aber nicht sicher. Bisher ist für Deutschland kein Konzerttermin und Ort benannt.

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