Ein neues Album des Isley Brothers-Tastenmanns. Inwieweit kann das heute noch relevant sein? Nun, es offenbart einen Blick auf die guten alten Zeiten, im „heute“ angekommen ist es nicht. Wer in den Achtzigern sozialisiert wurde, bekommt eine ganze LP im Klangspektrum dieser Dekade für sein Geld.
Isley nutzt nur den Fortschritt und technische Rafinessen, um eine Platte im Alleingang zu recorden: Songwriting, Gesang, Produktion, Backgroundvocals – alles von Bruder Chris. Natürlich auch die Keyboards, die die veraltete Keytar ersetzen. Vor allem im ersten Albumteil ist knackiger Funk herausgekommen, „Doing My Thing“ und „In Your Face“ illustrieren das. Nur der Versuch, mit „Don’t Take Your Love Away“ das zeitlos schöne „Caravan Of Love“ zu duplizieren, ist zu bemüht und durchschaubar.
Die zehn Songs hätten vor einem Vierteljahrhundert geschrieben worden sein können, gemerkt hätte es niemand, dass sie aus 2010 stammen. Das heißt nicht, dass sie schlecht sind. Ganz im Gegenteil, Old School rules!
Künstler: Chris Jasper | Album: Everything I Do | Label: CD Baby.Com/Indys | VÖ: 22. Juni 2010
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