Der Brite hat im vergangenen Jahr beim Genesis-Spinoff Mike & The Mechanics als Leadsänger angeheuert und Paul Carrack ersetzt. Im Sommer tourte der neue Mechaniker zum Album „The Road“. Dieser Brotjob erklärt aber nicht, warum der geschätzte Musiker alle, wirklich alle, Ecken und Kanten an seinen Songs auf „Addictive“ abgefeilt hat.
Das Gros der 13 Stücke überschwemmt den Zuhörer mit einer Eingängigkeit und Poliertheit, als ob der bislang als Charakterkopf bekannte Musiker Radiotauglichkeit zur einzigen Maxime erklärt hätte. Das Soulpotenzial in „I Get High“ wird von einer klebrigen Popschmiere zugekleistert, die eher von Joshua Kadison oder Elton John verwendet wird. „Seize The Day“ atmet kurz den Rhythm & Blues der jungen Stones, wird aber ebenfalls erstickt. Lediglich „The Doctor“ hat etwas vom Drive der frühen Funkrock-Melange „Cuddly Toy“.
Der Mann mit der markanten sonoren Stimme vollbringt das Unding, eigentlich viel versprechendes Songmaterial vor seiner Blüte welken zu lassen. Das ist vor dem Hintergrund der beeindruckenden künstlerischen Diskografie von Andrew Roachford fast schon tragisch.
Künstler: Andrew Roachford | Album: Addictive | Label: M3 Records / Big Lake Music / Rough Trade / Zebralution | VÖ: 30. September 2011
Kommentar hinterlassen