Ein Konzeptalbum – (scheinbar) ohne Konzept. Aber was für eines! Die Musikerin hat sich aufgemacht, den totalen Soundclash zu suchen. Heraus kommt ein Gegenentwurf zum Single-Download für irgendwelche Player.
Die orchestrale Ouvertüre mündet in einen eklektischen Megamix: Afrobeat („Dance Or Die“), futuristischer Discosound („Locked Inside“), schräger (Punk-)Rockabilly („Come Alive“) und klassische Suiten. Dazwischen immer wieder beschleunigter Soul (z. B. „Faster“), wie ihn Solange Knowles, die kleine Schwester von Beyonce, zuletzt entwickelte.
Irgendwie passt das auf dieser LP alles zusammen, obwohl es eigentlich nicht zusammen passt. In ersten Reaktionen auf die Platte wurde die Schublade „Space Soul“ aufgezogen, aber der impressionistische Mix von Monae lässt sich damit nicht wirklich einzäunen. Einige Stücke sind alles andere als leicht entschlüsselbar für den Rezipienten; bleiben sogar ein Rätsel.
Diese künstlerische Konsequenz hat es seit Erykah Badus erstem Album nicht mehr gegeben. Möglicherweise ist Janelle Monae’s Kosmos sogar der Urknall für den weiblichen Gegenentwurf zum Prince’schen Universum.
Künstler: Janelle Monáe | Album: The ArchAndroid | Label: Bad Boy / Wondaland / Atlantic | VÖ: 18. Juni 2010 | Album des Monats: Juni 2010
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