Zurecht wird K´naan als Hip Hop-Überflieger bezeichnet. Jetzt veröffentlicht er sein neues zweites Album „Troubadour“. Große Namen als Gäste warten auf dem Album. Adam Levine von Maroon 5 ist dabei, aber auch Damian Marley, Mos Def oder aber auch Kirk Hammett von der Hard-Rock-Band Metallica.
K´naan, der Musiker und Rapper, wurde in Somalia geboren. Sein Album „Troubadour“, das am 6. März 2009 veröffentlicht wird, gilt als erstes heimliches Hip Hop-Highlight des Jahres. Die große amerikanische Tageszeitung Los Angles Times nannte ihn ein „artist to watch in 2009“, auch rap2soul wird 2009 ein Auge auf K´naan werfen. Der Longplayer hat das Zeug die Hip Hop-Welt zu verändern.
Ungeahnt frisch klingt das Album. Die Musik strahlt eine Leichtigkeit aus, die im Hip Hop so lange nicht mehr zu hören war. Die weite Afrikas verschmilzt mit den urbanen Großstädten der Staaten. 13 Jahre verbrachte der heute 30 Jahre alte Künstler in Somalia, in einer Familie von Dichtern und Sängern. Der Großvater war ein bedeutender Dichter, Tante Magool verbindet Gesang mit Dichtkunst. Er erinnert sich: „Im Haus waren Dichter, draußen warteten ein paar Gangster mit Gewehren.“ Mit dem ausbrechen des Bürgerkriegs gelang es seiner Mutter 1991 einen der letzten Flüge von Mogadischu nach New York zu ergattern. Ohne Geld, ohne Wurzeln und ohne Englischkenntnisse ist das Leben in Harlem nicht einfacher. K´naan lebte im Exil, aber er lernte. Sein Englischlehrer war Rakim. Das Album „Paid in Full“ von Eric B & Rakim beeinflusste sein Leben. Vorher kannte er nur somalische Musiker und einige Songs von Tracy Chapman oder Bob Dylan.
Die Familie zog nach Kanada. Die neue Heimat wurde Toronto. Mit seinen Texten verarbeitete K´naan von nun an seine Kriegstraumas. Bei den Open Mic Nächten machte er sich einen Namen, veröffentlichte 2005 das Debütalbum „The Dusty Foot Philosopher“.
Er gewann den kanadischen Grammy, den Juno Award und eine Auszeichnung bei BBC Radio 3 für sein Debüt..
Das neue Album „Troubadour“ entstand in den Tuff Gong Studios und in Kingston, in den ehemaligen Privat-Studios von Bob Marley. 14 Tracks sind das Ergebnis. Auf der CD vereint er deftige Hip Hop-Sounds mit traditionellen afrikanischen Melodien. Ich glaube auch ein wenig Jamaika zu erkennen. Die Texte sind herrliche wortgewandte Prahlereien, wie man sie von einem Big Daddy Kane kennt, dazu aber auch politische intelligente Statements. Herrlich, es führt uns zur Rap-Musik der 90er zurück, knüpft heute an und bringt uns nach morgen. Schon jetzt ist mir klar, dieses Album höre ich nicht nur einmal, zweimal, dreimal….
Gerade gehört „Take A Minute“, ein Song in dem es um die Kraft von Nelson Mandela geht, es ist der zwölfte Track des Albums, bevor es mit „15 Minutes Away“ weiter geht. In dem Song erinnert K´naan sich an seine Großmutter. Chubb Rock unterstützt ihn bei „ABCs“, der Song mit Damian Marley „I Come Prepared“ ist genial. Seiner Heimat ist „Somalia“ gewidmet. Bei „America“, der gleich Somalia folgt, hat er Mos Def und Chali 2na von den Jurassic 5 als Unterstützung.
Herausraggend „ABCs“, „If Rap Gets Jealous“ und „Bang Bang“. Das Magazin The Source schreibt „Eine erfrischende Stimme im Hip Hop, eine musikalische Erfolgsgeschichte…“
Jetzt läuft gerade „People Like Me“. Der letzte Track auf dem Album. Ich fühle mich an die Größe von Eminem und sein Erfolgssong „Stan“ erinnert. Es ist der Klang, auch die Message. Mein persönliches Urteil: Augen auf! So wie Akon uns im Sturm erobert hat, als er aus dem Senegal kam, so wird auch dieser Mann aus Somalia seine Rolle finden im Rap. Das Blender Magazin merkt an: K´naan hat genug schlimme Dinge erlebt, um 50 Cent wie Hannah Montana neben sich aussehen zu lassen.
Der absolute rap2soul-Tipp. Besorgt dieses Album und genießt die neue Dimension des Hip Hop. Ich drücke auf Repeat.
Künstler: K´naan | Album: Troubadour | Label: A&M Records | VÖ: 6. März 2009
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