Aktuell ist das Thema Klimaschutz ja gerade regelmäßig in den Nachrichten, denn in Kopenhagen findet der große Klimagipfel statt. Eine im Vergleich sehr kleine, sympathische Aktion ist der Videodreh der Klimaschutzkampagne „Klima sucht Schutz“.
Wie kürzlich berichtet, wurde in Berlin der angeblich erste klimafreundliche Videoclip der Welt gedreht. Ob es tatsächlich der erste war oder nicht, Klimaschutz spielt bei Videodrehs bisher noch keine Hauptrolle, so viel ist klar. Mit dem Musikvideo zu „Chamäleon“ der Reggaekünstler Mellow und Pyro soll ein Zeichen gesetzt werden, um in der Musikindustrie ein Umdenken in Gang zu setzen.
Das Video zum Song ist nun fertig, im offiziellen Pressetext heißt es dazu:
>>Es war eine ganz schöne Strampelei – aber die Mühe hat sich gelohnt: Das Video zum Song „Chamäleon“, der erste klimafreundliche Musikclip der Welt, entspricht nicht nur ästhetisch, sondern auch aus Klimaschutz-Sicht höchsten Ansprüchen. Organisiert hat ihn die Klimaschutzkampagne „Klima sucht Schutz“, die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Der Clip, bei dem gegenüber einem normalen Dreh über eine Tonne CO2 vermieden wurde, ist ab sofort auf www.klimaklicker.de zu sehen. Die Klimaschützer hoffen, dass es viele Nachahmer gibt, die sich vom erzielten Ergebnis inspirieren lassen.
16 Stunden lang wurde im Tresor-Club in Berlin-Mitte gedreht – und mehr als die Hälfte der benötigten Energie mit speziellen Fahrrädern von Musikern und freiwilligen Helfern erstrampelt. Das ehrgeizige Ziel wurde erreicht: Während sonst bei Drehs schnell über 100 Kilowattstunden Strom anfallen, realisierte die Crew den Dreh mit nur einer einzigen Kilowattstunde. „Wir haben einiges gelernt“, sagt Regisseurin Stephanie von Beauvais, die ihre Erfahrung aus Drehs für deutsche Größen wie 2Raumwohnung und Tocotronic in die Produktion einbrachte. „Beim Organisieren haben wir gemerkt, wie viel an Einsparungen möglich ist, wenn man gut plant – aber eben auch, was im Umfeld der Branche noch passieren muss, damit die Unterhaltungsindustrie eine nachhaltige werden kann.“ Deshalb sei es wichtig, dass umweltbewusste Drehs „immer wieder realisiert werden“, denn, so Beauvais, nur wenn umweltfreundliche Lösungen nachgefragt werden, würden entsprechende Angebote geschaffen. Dann kann das Team beim nächsten Mal ihr Equipment vielleicht auch mit einem umweltfreundlicheren Erdgasbus transportieren – trotz erheblichen Aufwands war es nicht möglich, für den Drehtermin in Berlin ein solches Transportmittel zu organisieren.
Weniger ist mehr
Nachdem schon der Dreh für Medieninteresse gesorgt hat, hoffen die Organisatoren der Kampagne „Klima sucht Schutz“, mit dem fertigen Clip eine noch größere Strahlwirkung zu erzielen. „Wir sind total begeistert von dem Video – die konsequente Umsetzung des Themas verbunden mit der modernen Optik zeigen, dass weniger Verbrauch die Qualität nicht herabsetzt“, sagt Steffi Saueracker, Projektleiterin der Kampagne „Klima sucht Schutz“. Neben dem Videoclip ist auf www.klimaklicker.de auch das Making Of zu finden, sowie eine ausführliche Dokumentation, an welchen Stellen das Team CO2 vermeiden konnte. Der Stromverbrauch für den Dreh selbst betrug am Ende nur eine Kilowattstunde. Insgesamt wurde vom Transport über das Catering bis zum Stromverbrauch 0,93 Tonnen CO2 ausgestoßen. Üblich ist mit rund zwei Tonnen mehr als das Doppelte. Die trotz aller Anstrengungen nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden über die Stiftung myclimate neutralisiert.
Produziert wurde der Clip für die Berliner Reggaehelden Mellow und Pyro von der Q Filmproduktion, die Videos unter anderem für die Sportfreunde Stiller und a-ha realisiert hat. Hinter der Kamera stand Casey Campbell, der bereits für Annett Louisan, die Beatsteaks und Wir sind Helden arbeitete. Unterstützt wurde der Dreh von cinegate GmbH und Grundfos GmbH sowie vom Fahrradkinoprojekt der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste.<<
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