Nach dem Album von Marlene Johnson im letzten Jahr kommt hier der Output einer weiteren Frankfurt-Leipzig-Connection. Denn DJ Opossum hat fast die Hälfte der Stücke produziert und den souligen Teppich mit ein paar Fransen aus Hip-Hop ausgestattet. Die Sängerin mit der kristallklaren Stimme breitet sich gemütlich darauf aus: sie vereint die Eleganz einer Sade mit dem Anspruch von Lauryn Hill und der Erdung von Corinne Bailey Rae.
Vielleicht ist Kaye-Ree so etwas wie die „Deutsche Antwort auf India.Arie“. Aber Deutsche ist sie nur dem Pass nach, denn ihre Musik ist kosmopolitisch; sonst wäre sie auch nicht zum Int’l Soul Music Summit im Herbst dieses Jahres nach Atlanta, GA eingeladen worden. Unschuldig und ausdrucksstark zugleich sowie grüblerisch in ihren Texten (z.B. „Africans“ und „Money“) – festnageln jedenfalls lässt sich die Tochter einer Deutschen und eines persischen Vaters nicht.
Mal gibt sie sich jazzig und balladesk in einem Stück („Fallin’ In Love“), dann wieder zeigt sie Alternativen zum Charteinerlei des Modern R&B auf („Day ‚n’ Night“), um hin und wieder den Chanson in den Soul zu tragen („4 You“). Dabei ist die Frankfurterin immer cool und doch ganz nah und von nebenan.
Ein empfehlenswertes Album für Soulfreunde, deren Hörgewohnheiten vielschichtig und nicht eingerostet sind.
Künstler: Kaye-Ree | Album: Endless Melody | Label: Reevolutio (Groove Attack) | VÖ: 08. Mai 2009
Kommentar hinterlassen