Wer hier auf heimeligen Reggae mit Alpen-Einschlag hofft, wird gnadenlos überrollt: Denn was Terry Lynn und das Schweizer enfant terrible Wildlife! gemeinsam auf die Bühne stellen, ist harter, Dancehall- inspirierter, elektronischer Edelgrime.
Terry Lynn ist eine der wenigen jungen Frauen, die sich gegen das Producer-System der jamaikanischen Plattenindustrie auflehnen und sich weder inhaltlich noch in Bezug auf ihr Rollenverständnis in eine Sex‘n‘Bling Schublade stecken lassen wollen, sondern statt dessen ihre unverblendete Sichtweise der Jamaikanischen Realität in ihren Texten und Beats darstellen wollen. Sie ist als neuntes von neun Kindern in Kingston aufgewachsen in einem Milieu von Gewalt, Verbrechen und Drogen, die die Straßen von Jamaika vergiften und in „Blutlachen und Patronenhülsen“ tauchen, so Terry Lynn. Und so klingen auch ihre Songs: fette Beats, mal Hardcore Patois, dann wieder Jamaica Soul, Upbeat Electro und hin zum Neo-Roots-Pop. Terry Lynn spittet, battlet, kämpft, steht ihre Frau. Sie fängt die Realität der Straße ein, wie eine Dokumentations-Kamera das nicht besser könnte.
„Hier sind wir eindeutig auf der Seite der jamaikanischen Chefanklägerin“ (Rolling Stone)
„Eine junge Frau, die sich über die Verwertungseffizienz von Dancehall-Riddims hinwegsetzt und das Genre mit Updates aus Grime und Dubstep aus dem Ganjadelirium reißt“ (Vice)
„Alles so stilsicher wie genreübergreifend, sonisch mit beeindruckendem Volumen (…) Doch Lynn hat jeden Beat fest im Griff (…) Sängerin und MC in einer Person, und das auf diesem Niveau, das gibt es selten“ (Spex)
Live auf der Bühne wird Terry Lynn vom Schweizer DJ Wildlife! unterstützt. Wildlife! ist der König des Dschungels world-music-inspierter Clubsounds mit dicken, harten Beats, die nur leicht vom Dancehall gestreift werden und insgesamt voll in die Beine gehen. Einige Songs von Terry Lynn auf Kingstonlogic hat er produziert und sie zu Electronica-Juwelen veredelt, beginnend mit ein paar fetten Dupstep wobblern, um dann in bemerkenswerten Tropical-Electro-Punk und digitalem Dancehall überzugehen. Auch wenn für Terry Lynn gilt „Artist first, then the riddim“ ist ihr Join-Up mit Wildlife! genau das, was es zur Veränderung des Systems braucht: Feel the difference!
Quelle: Pressemeldung
Kommentar hinterlassen