Album Nr. 35, zweimal so alt ist der Musiker aus Südafrika, das aber nur auf der Geburtsurkunde. Denn seine Songs sind weit davon entfernt, so etwas wie ein Spätwerk abzubilden oder einen Strich unter die Schaffensbilanz zu ziehen (obwohl es sich „nur“ um bislang nicht veröffentlichtes Material aus zwei Jahrzehnten handelt).
Mit sommerlich entspannten coolen Jazzmotiven steigt der Trompeter ins Album ein, um anschließend auf ebenso federleichte Weise zu erzählen, wie er seiner Frau begegnete („Ghana“). In „Bring It Back Home“ ist Konzentration auf den Text angesagt: Masekela appelliert zunächst fast schon im spoken word style an die Verantwortung der Politik; und macht sich erst im Refrain die Macht der Grooves zunutze. Allein mit diesem Song ließe sich eine sanfte Revolution lostreten. Das – leider – fortwährend gesetzte Thema „Hunger“ ist eines, das der aus Witbank stammende Flügelhornist nicht außen vor lassen kann. Und will.
Musikalisch changiert er zwischen jazzigen Sounds und R&B-Einflüssen, die er mit Klängen aus den Townships verzahnt. Fast schon hypnotisch wirkt der Zwölf-Achtel-Takt in „Malungelo“. Ohne den Text verstehen zu können, wird der Song dennoch verstanden. Der Titel des Albums – „Phola“ – lässt sich mit „heilen“ bzw. „entspannen“ übersetzen. Im Slang wird „Phola“ aber auch für „entspannen“ oder „chillen“ verwendet. Nicht oft überschreibt ein Titel den Inhalt so treffsicher.
Künstler: Hugh Masekela | Album: Phola | Label: Times Square Records/edel | VÖ: 24. April 2009
Kommentar hinterlassen