Der Rapper Sido vom Berliner Underground-Label Aggro-Berlin gehört zu Stars der aktuellen deutschen Musik-Szene. Seine Singles („Mein Block“ u.a.) waren insgesamt über 100 Wochen in den deutschen Charts, sein aktuelles Album „Ich & meine Maske“ erreichte Platz eins der Charts. Seit 28. August 2008 hilft er jungen Talenten mit seiner Erfahrung auf dem Weg zum Star in der Pro7-Sendung „Popstars – Just 4 Girls“.
Im PRO7-Presse-Interview zu Popstars spricht Sido über Street Credibility, Anforderungen im Musik-Business und seine Rolle in der Jury. Seine, dann auch neuen, Fans dürfen sich sicher schon auf die Sido-Tour freuen, die gerade um 13 zusätliche Termine ergänzt wurde (rap2soul – Black Music Portal informiert Euch).
Das Interview mit Sido über die PRO7 Casting-Show „Popstars – Just 4 Girls“ will Euch rap2soul nicht entgehen lassen:
Popstars: Sido als Juror bei einer Casting-Show – das hat die Rap-Szene sicher nicht erwartet. Keine Angst, Ihren Ruf in der Szene zu zerstören?
Sido: Ich denke schon, dass viele in meinem Business überrascht sein werden, dass ich das mache. Aber ich habe da kein schlechtes Gewissen – ich mache nur Sachen, die mir Spaß machen und das hier macht mir Spaß. Auch wenn ich dabei das letzte Fünkchen Street-Credibilty in der Szene verliere. So ein Scheiß interessiert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Popstars: Was hat sie davon überzeugt, bei POPSTARS mitzumachen?
Sido: Ich musste ehrlich gesagt gar nicht lange darüber nachdenken – ich fand das gleich cool und wollte sofort mitmachen. Musik ist einfach mein Leben und das Einzige, was ich kann. Eine Band zu finden, sie zu fördern und groß rauszubringen – diese Möglichkeit nehme ich gerne wahr.
Popstars: Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Jury?
Sido: Man könnte sagen, ich bin der Dieter Bohlen von ProSieben – nur ehrlicher, authentischer. Ich bin der, der den Mädels eiskalt sagt, was mich an ihnen stört. Deswegen hat man mich engagiert. Weil man weiß, dass man von mir immer meine eigene, hundertprozentig ehrliche Meinung bekommt.
Popstars: Was macht die „Just 4 Girls“-Jury besonders?
Sido: Ich glaube, dass diese Jury perfekt passt. Ich hatte anfangs Befürchtungen, ich könnte mich mit D! nicht so gut verstehen. Aber siehe da, wir kommen alle drei bestens miteinander klar, besser könnte es gar nicht laufen.
Popstars: Recall oder raus – was muss ein Mädchen für Sie mitbringen, um es ins Finale zu schaffen?
Sido: Niemand erwartet, dass eine bei ihrem allerersten Erscheinen vor der Jury die perfekte Sängerin ist. Wenn sie es ist, umso besser, aber niemand geht davon aus! Was wir aber sehen wollen, ist Leidenschaft und den unbedingten Willen, es zu schaffen. Für mich sind es 50 Prozent Gesang und die anderen 50 Prozent Aussehen, Figur und Auftreten. Ein schöner Ausschnitt, ein kurzer Rock – das allein reicht zwar ganz sicher nicht, aber es schadet auch ganz gewiss nicht.
Popstars: Wenn ein Mädchen nach Ihrer Kritik weint, dann …
Sido: … tut mir das nicht leid, wenn ich ihr sagen muss, dass es eben nicht reicht. Das ist doch etwas für die Zukunft und bringt sie weiter. Und jedes Mädel weiß, worauf es sich einlässt, und muss dann auch mit den Konsequenzen leben können. Am Ende können es eben nur vier schaffen.
Popstars: Sie mussten sich Ihre Musik-Karriere selbst erarbeiten. Hätten Sie sich eine Chance wie POPSTARS gewünscht?
Sido: Ich denke, das ist grundsätzlich eine sehr gute Sache! Denn die Mädels lernen in recht kurzer Zeit doch eine ganze Menge. Wie oder wo kann man es sonst in gerade einmal ein paar Monaten in eine berühmte Popband schaffen?! Wäre es nach mir gegangen, dann hätte ich vor meiner Rapper-Karriere durchaus auch in einer Boy Group landen können. Ging aber nicht, weil ich nicht singen kann. Am Anfang, da wäre ich am Liebsten der Bad Boy bei den Backstreet Boys geworden.
Das Interview ist von der PRO7-Redaktion geführt worden und wurde uns mit freundlicher Unterstützung der Presseabteilung von Pro7 zur Verfügung gestellt.
Interessantes Interview….