Gerade ist das schicke gebundene Buch über Bushido´s Leben, seine Biografie, in den Handel gekommen, schon gibt es neue CD-Termine. Bushido´s Single „Ching Ching“ ist auf den 26. September terminiert worden, das Album folgt im Oktober.
Rapper Bushido gönnt sich wirklich keine Ruhe. Nachdem seit Montag seine Biografie auf dem Markt ist, folgt auch schon der nächste Schlag: Die Single „Ching Ching“ steht in den Startlöchern.
„Es ist Zahltag!“, sagt Bushido und verzieht dabei keine Miene. Der Titel seines achten Solo-Albums ist durchaus ernst gemeint. „Heavy Metal Payback hat für mich etwas Endgültiges. Das ist meine ganz persönliche Abrechnung. „HipHop is dead!“ hat Nas einmal gesagt. Wahre Worte. Mit diesem Album begrabe ich Deutsch-Rap ein für alle Mal!“
Was für eine Ansage! Harte Worte, gerichtet gegen alle, die sich sonst noch im deutschen Hip Hop bewegen. Bushido aber kann sich solche Sätze erlauben und ist sich dessen auch bewusst. „Außer mir und meinem Label ersguterjunge gibt es doch sowieso keinen mehr, der überlebt hat. Entweder haben die Rapper den Absprung von ihren sinkenden Schiffen nicht geschafft oder haben sich an die Majors verkauft. I am the last man standing,“ sagt Bushido, der in der Vergangenheit vor allem Jeans der Berliner Marke Picaldi getragen hat, gewohnt selbstbewusst. „Ich bin Rap!“
In seiner Single „Ching Ching“ beschreibt Bushido eine Welt, vor der viele die Augen verschließen. Eine Welt, die Angst verbreitet, weil sie nicht zu greifen ist. Die einen sagen dazu Unterschicht, andere Ghetto oder einfach nur die Straßen von Berlin.
„Um den Sound meines neuen Albums vorzustellen, wollte ich als erste Auskoppelung eine harte, sehr ehrliche Nummer machen, die den Leuten zeigen soll, wie sich echter Gangsta-Rap im Jahr 2008 anhört.“
„Hier siehst du kein Lachen, weil sich keiner freut,
und dieses Klima zwingt dich, dass du von der Heimat träumst.
Alles macht dich hier so depressiv – doch keiner sieht´s.
Schon wieder Weihnachten im Knast, wie die Zeit verfliegt
Und ja, du trauerst, deine Eltern sind enttäuscht,
weil du kein krummes Ding bereust,
keine Perspektive, hier ist man mit einem Bein im Knast.
Riegel zu und das ist Einzelhaft – gute Nacht.“
(Bushido – „Ching Ching“)
Bushido muss sich seine Texte nicht erfinden, denn sie spiegeln lediglich sein tägliches Leben wider. „Neulich wollte ich zu meinem Frisör, doch der Laden war geschlossen“, erzählt Bushido. „Er hatte einen Termin bei der Ausländerbehörde, also fuhr ich wieder nach Hause. Schon als kleiner Junge wurde ich mit diesen Dingen konfrontiert, da mein Stiefvater ähnliche Probleme hatte. Viele meiner heutigen Freunde sind auch nur in Deutschland „geduldet“, dürfen Berlin nicht verlassen, haben keine Arbeitsgenehmigung und sind nur noch nicht abgeschoben worden, weil nicht bewiesen werden kann, aus welchem Land sie stammen. Doch jeder Tag könnte für sie der letzte sein. „Ching Ching“ ist für genau diese Leute, die nicht wissen, was morgen sein wird. Sie haben meinen vollsten Respekt.“, so Bushido über den Song. Er greift also ein Thema auf, das Deutschland intensiv seit Monaten beschäftigt. Wieviel Zeit darf vergehen, bis ein Mensch das Land verlassen haben muß – gibt es nicht ein Punkt nach 2, 3, 5 oder 7 Jahren, wo er einfach bleiben sollte? Egal, welchen Bildungsgrad er erreicht hat.
„Hier wird es kälter. Ich bin hier und ich erfrier’.
Mann, du kriegst mich aus Berlin, doch Berlin niemals aus mir.
Kreuz die Finger zu ’nem „W“! Auf Bullen hab ich geschissen
und die Politik versagt. Selber Schuld, wenn wir sie dissen.
Euer Armutszeugnis kriegt ihr jetzt zurück, weil die Armut deutsch ist,
die Armut häuft sich.“
(Bushido – „Ching Ching“)
Das Video zur Single ist ab sofort auf MTV zu sehen. Das neue Bushido-Album „Heavy Metal Payback“ erscheint dann am 10. Oktober 2008. Das Video schauen unter: http://www.kingbushido.de/hmp/
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