Es gibt kaum Bands, deren Vorab-Singles eine derartige Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie die der Fantastischen Vier. Ähnlich wie vielleicht noch bei den Ärzten, Oasis oder U2 sind die ersten musikalischen Vorboten eines F4-Albums weitaus mehr nur als vier Minuten Chart-relevante Musik, sondern vielmehr Standortbestimmung, Statement und neuerliche Statusvorgabe einer der erfolg- und einflussreichsten deutschsprachigen Bands der vergangenen eineinhalb Dekaden.
Man denke in diesem Zusammenhang nur an Genre- Prägende Songs wie „Sie ist weg“ (1995), „MfG“ (1999) und „Troy“ (2004), die Michi Beck, Thomas D, And.Ypsilon und Smudo nicht nur einige der größten Hits ihrer Karriere und massive Musikfernseh-Präsenz einbrachten, sondern auch jedes Mal erneut für reichlich Gesprächsstoff sorgten. Nicht anders verhält es sich zu Beginn des Jahres 2007 mit ihrer neuen Single „Ernten was wir säen“. Auch 18 Jahre nach Bandgründung verstehen es die Vier wie keine zweite Band, Fans und Fachwelt zu verblüffen – im Falle von „Ernten was wir säen“ in erster Linie musikalisch: Mit keinem ihrer Songs hatten sich die Fantastischen Vier weiter von ihrem angestammten Genre, Rap bzw. HipHop, entfernt – ein Musikstil, den sie in den späten Achtzigern bzw. frühen Neunzigern (für den deutschsprachigen Raum) immerhin selbst aus der Taufe gehoben hatten. Doch die Fantastischen Vier wären nicht sie selbst, würde der Schlüssel für das musikalische Rätsel nicht zeitgleich mitgeliefert.
Textlich setzt sich die Band einmal mehr mit einem Thema auseinander, dass sie pointierter zu behandeln weiß als sonst wer: Die eigene Existenz bzw. hier die Frage, was die Veröffentlichungen der Fantastischen Vier auch nach fast zwei Jahrzehnten „im Geschäft“ nach wie vor relevant macht. Das Hinterfragen des eigenen Daseins als Musikschaffende und die Rolle im sich ständig wandelnden Pop-Business hat im F4-Ouevre durchaus Tradition: So verhandelte die Band 1995 etwa auf „Populär“ die verschiedenen Perspektiven, die anhaltender Erfolg und Bekanntheit mit sich bringen, „Troy“ thematisierte neun Jahre später das wechselseitige Verhältnis von Musikern und ihren Fans.
„Ernten was wir säen“ ist die erste Single des im April erscheinenden, siebten F4- Studioalbums „Fornika“. 1991 hatte die Band mit „Jetzt geht`s ab“ ihr Debütalbum veröffentlicht, der kommerzielle Durchbruch erfolgte ein Jahr später mit der Hitsingle „Die da…?“ und dem Album „Vier gewinnt“. Neben ihren sechs Studiolongplayern erschienen seit 1996 auch diverse Live-Alben, darunter das Top-20-Album „Live und direkt“ sowie „MTV Unplugged“, das sich auf Position sechs der Media Control Charts platzieren konnte. Dazu kommen 18 Notierungen in den deutschen Single-Charts, darunter der Nummer-Eins-Hit „Sie ist weg“ aus dem Jahre 1995.
Bis dato verkaufte die Band mehr als sechs Millionen Tonträger. Darüber hinaus zählen die Fantastischen Vier mit über 650 Shows zu den erfolgreichsten und beliebtesten Live-Bands im deutschsprachigen Raum. Alleine in den vergangenen dreißig Monaten spielten sie vor über einer Million Zuschauer. Am 13. November 2007 startet in Kempten die „Fornika für alle“-Tour.
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