Tricky hat ein Meisterstück gedrechselt, das unweigerlich an „Maxinquaye“, sein erstes großes Epos von 1995, erinnert. Kein Wunder, dass es in diesem Sommer zum Kritikerliebling in Deutschland avancierte. Die Songs sind wieder im Spannungsfeld zwischen TripHop, R&B und Dub verdrahtet. Von Beginn an – der Opener ist ein groovendes Cover des Patti-Smith-Stücks „Somebody’s Sins“ – bis zum letzten Akkord fasziniert dieses Album, das für Tricky zugleich eine Wegmarke bedeutet. Er hat damit das gleichnamige Label „False Idols“ ins Leben gerufen, und er führt gute Gründe für den Titel an:
„Die Leute hängen an den Lippen der Stars und Sternchen. Sie informieren sich über jeden Schritt, den diese machen, über die banalsten Dinge, die sie tun. Leute, wacht auf. Führt euer eigenes Leben. Dieser ganze Mist – das sind die ,False Idols‘.“
Im Angesicht des Fernsehverbrechens „Promi Big Brother“, das uns in diesen Tagen quält, könnte Trickys Appell unredigiert in die TV-Kritiken kopiert werden. Für „False Idols“ erhielt der Musiker soeben einen Platz auf der Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik (PdSK).
Tricky
False Idols
!K7 Records / Vertrieb: Alive
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