Der Titel der LP wurde durch den Wirbelsturm von der Realität eingeholt, doch der Keyboarder und Sänger aus New York konnte ja nicht ahnen, dass Sandy seine Heimat flutet. Altmodisch im besten Sinn wirkt das erste Album nach der Nightfly-Trilogie, die Fagen vor sechs Jahren abschloss: acht mit cleverer Funkiness gespickte Eigenkompositionen, die ein Cover des Isaac Hayes-Stompers „Out Of The Ghetto“ ergänzt.
Die Stücke, die zwischen coolem Jazz und Sopisticated Pop changieren, beschwören durch ihre akustische Eleganz ein wohliges Gefühl, das sich in dieser Konstanz nicht oft entfaltet. Songempfehlungen für einen Schnelltest abzugeben ist deshalb schwer.
Die Single „“I’m Not The Same Without You“ illustriert jedoch, was ein Poptitel zu leisten imstande ist – ein entsprechender Anspruch vorausgesetzt. „Planet D’Rhonda“ als würdige Zäsur zum Schluss hätte auch das 1993er Album „Kamakiriad“ zieren können und festigt durch zeitlose Eleganz die Bindung an die Solo-Trilogie. Alles, was er von nun an mache, werde funky sein, sagte der Steely Dan-Kopf zu Projekten nach „Sunken Condos“.
Fagen, dessen Spiel schon immer funky war, hat sich im reifen Schaffen wohl endgültig dem Funk verschrieben. Das ist eine gute Nachricht!
Künstler: Donald Fagen | Album: Sunken Condos | Label: Reprise Records / Warner Music | VÖ: 12. Oktober 2012
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