Mehr als 3,8 Millionen junge Verstrahlte glotzten am 17. Januar 2012 das Dschungelcamp – Genussmenschen in Hessen hatten Besseres vor. BIIM in Berlin: ausverkauft. BIIM in Nürnberg: ausverkauft. Auch in Wiesbaden meldete der Veranstalter dem rap2soul-Reporter punkt 21.00 Uhr eine ausverkaufte Rhein-Main-Halle. Das sich auch in der Landeshauptstadt an die 3000 Fans drängten, ist wenig verwunderlich: hier ist die Wiesbaden Garison der US-Army ansässig, die in dem beschaulichen Provinzstädtchen ihre Kräfte zusammen zieht und es zu „Wiesbaden, D.C.“ mit angeschlossenem Pentagon macht.
Das Publikum speiste sich auch aus vielen hängen gebliebenen Ex-Soldaten mit ihren in die Jahre gekommenen Blondinen. Das garantierte aber, dass die meisten auf den richtigen Takt klatschen würden – anders als bei der Show in Leverkusen, die als einzige der vier Aufführungen nicht ausverkauft war. Im Vorprogramm präsentierten sich junge Sangestalente und Tänzer, bevor die etwas ungelenken Ansager eines Lokalradios einen Jüngling um die Hand seiner Angebeteten anhalten ließen und eine Smartphone-Verlosung unnötig in der Maxiversion spielten.
Shawn Stockman, Nathan und Wanya Morris präsentierten sich beim Hessen-Stopp der „The Twenty Tour 2012“ eineinhalb Stunden lang in Bestform. Dem Trio machte es sichtlich Spaß, 17 Tage nach Silvester einen bunten Knaller nach dem anderen abzubrennen und das Feuerwerk mit Böllern wie „More than you’ll ever know“ aus dem aktuellen Album „20“ anzureichern. Klar, die R & B-Klassiker, die alle den Pop-Crossover geschafft hatten, zündeten sofort: „On bended knee“, „I’ll make love to you“, „End of the road“, „A song for Mama“ – (fast) kein Hit blieb außen vor, nur „Vibin’“ fehlte (leider). Da quiet storm den Abend regierte, brachen Boyz II Men ihren Auftritt mit einer temporeichen Reminiszenz an Evergreens des Motownsounds auf.
Gesangsharmonien durchweg in Perfektion und Bescheidenheit – das gefiel! Mehrfach bedankten sich die Sänger bei ihrem Publikum für dessen Treue und ließen sogar drei Sträuße roter Rosen auf die Ladies regnen. Ein Gast schaffte es, ein Handy auf die Bühne zu schmuggeln – Mr. Morris nutzte die freie Hand, um den Speicherchip zu füllen. Mit dem New Jack Swing-Treiber „Motownphilly“ ließ das Trio einen schönen Abend ausklingen, der nicht zu kurz war, aber hätte länger sein können. Einige Besucher konnten sich noch vor der kalten Wiesbadener Nacht drücken, hatten sie sich doch ein Händeschütteln erkauft: die Krise der Musikindustrie macht erfinderisch, denn 35 Euro mussten Fans für das meet & greet bezahlen. Darüber lässt sich trefflich streiten, denn die Band hat 60 Millionen Platten verkauft und ein solches Handgeld nicht nötig. Ob die IRS etwas davon sieht?
Und hier die Fotos zum Konzert:
Ich liebe Boyz II Men , aber nur 1 1/2 Stunden fr ein Konzert ist eine Frechheit, dazu keine Zugabe…:-( Außerdem mussten wir in Nürnberg fast 1 172 Stunden warten bis es los ging.. sogar die Zuschauer pfiffen schon…. zu allem Übel fiel die Anzeigetafel andauernd aus…. Für eine Band die 65 Mio Alben verkauf hat sehr sehr peinlich…… LEIDER!