„Tanz“ – Cassandra Steen im rap2soul-Interview

Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)
Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)

Bereits im April ist mit „Mir So Nah“ das neue Album von Soul-Sängerin Cassandra Steen erschienen. Jetzt war sie zum Videodreh in Berlin. Es ging um das Musikvideo zu ihrer neuen Single „Tanz“. Das Black Music Portal rap2soul hat die Sängerin am Tag danach zum Interview getroffen. Die Interview-Location konnte nicht besser gewählt sein.

Das Berliner Soho House in der Torstraße 1 ganz in der Nähe des Alexanderplatzes. Beeindruckt von der Schlichtheit der Lobby ist rap2soul-Chefredakteur Jörg Wachsmuth persönlich in den Fahrstuhl zum 7. Stock gestiegen. Dort in der Club Bar wartete bereits Cassandra Steen mit ihrem Promoter Sékou – kam uns gleich so bekannt vor, später mehr. Nur zwei Interviews hat sie gegeben. Die Zeit ist auch immer weiter von 11:00 Uhr (Vorschlag Label), auf 12:30 Uhr (vorher schaff ich es nicht – rap2soul) und dann auf 14:00 Uhr gewandert. Guter Blick über Berlin. Cassandra Steen ist wirklich so groß.

Die Zeit ist verständlich, am Vortag und vor allem in der Nacht gab es 12 Stunden Videodreh und das für einen 4 Minuten langen Film. Die Arbeit am Set hat Spaß gemacht, aber es war spät geworden für die Stuttgarterin.

Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)
Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)

rap2soul: Was erwartet die Leute bei Deinem neuen Video?
Cassandra Steen: Vor allem eine sehr schöne Stimmung, das Video passt sehr gut zu Tanz. Wir haben sehr viel auf Licht geachtet. Sonnenuntergang und Abendlichtern, es ist eine sehr schöne Tanzstimmung von Berlin. Es ist ein romantischer Sonnenabend in dem man die Seele baumeln läßt und sich trotzdem irgendwie bewegt.

rap2soul: Was unterscheidet das neue Album „Mir so nah“ von dem „Darum leben wir“ Album?

Cassandra Steen: Einiges. Ich hab mich diesmal sehr viel mehr getraut. Ich geh auch etwas mehr in eine schnellere Richtung. Ich wollte nicht nur Balladen auf dem Album. Ich hab auch keine Duett-Partner mehr dabei, zumindest nicht vordergründig. Ich wollte wissen, ob ich es auch alleine schaffen kann. Die Unterstützung der Herren habe ich zwar trotzdem noch genossen, aber es war mir wichtig zu zeigen, ich kann es auch alleine ohne Gäste am Mikrofon.

rap2soul: Also ein sehr viel persönlicheres Album, wie würdest Du es beschreiben?

Cassandra Steen (Foto: Universal Music)

Cassandra Steen: Es ist eine Mischung aus House, ein wenig Rock und Pop und natürlich ist auch wieder viel Soul dabei. Es ist einfach eine Mischung, die sich gut anfühlen muss. Ein sehr persönliches Album eben, es ist deutlich mehr von mir dabei. Nicht alles, aber sehr viel.
rap2soul: Ein Stück zurück in der Geschichte, wie hat es mit Cassandra Steen angefangen?

Cassandra Steen: Es hat angefangen mit einem Produzenten, der in Stuttgart immer noch sehr bekannt ist. Also Peter Hoff hatte den Draht zu den Fanta 4 und Freundeskreis und seine Freundin ist eine Familienfreundin von uns, die hat mich irgendwann mitgenommen. Ich hab vorgesungen, er war begeistert und so hat es alles angefangen. Und andere Menschen konnte ich dann auch noch begeistern, Moses Pelham und Bushido. Der hat dafür gesorgt, dass ich diesen Wechsel, diesen Alleingang gemacht habe.

rap2soul: Glashaus war äußerst erfolgreich mit Dir als Sängerin, warum hast Du die Band verlassen?

Cassandra Steen: Ich hab Glashaus nicht als meinen persönlichen Erfolg empfunden, ich hab die Texte nicht geschrieben und es war mir immer zu schwermütig. Ich mag zwar Balladen, aber diese waren mir zu schwermütig und auch viel zu traurig. Es war halt ein Projekt von Moses. Wir (Moses Pelham) stehen aber noch in Kontakt. Auch hatte er mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann zu Glashaus zurückzukommen oder ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie mit einer anderen Sängerin weitermachen. Dagegen hatte ich nichts.

rap2soul: Und jetzt, wo kommt die Inspiration für die Texte her?

Cassandra Steen: Die Inspiration der Songs kommt aus dem Leben. Mein Umfeld, mein eigenes Leben.

rap2soul: Stefan Raab und der Bundesvision-Songcontest wurden als Startpunkt Deiner Solo-Karriere gekennzeichnet.

Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)
Cassandra Steen und Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)

Cassandra Steen: Das hat sehr viel bewirkt. Es war eine riesen Plattform für mich. Und die Tatsache, dass wir immer wieder gern gesehene Gäste bei Pro7 sind, ist eine große Unterstützung. Stefan Raab hat einen sehr exzellenten Musikgeschmack, seine Beats sind einfach ernst zu nehmen, dazu grooven wir einfach alle.

rap2soul: Und den Erfolg von Lena als Star von Oslo beim Eurovision Contest, hattest Du damit gerechnet?

Cassandra Steen: Ich hab es verfolgt, weil ich ja auch in der Jury saß. Lena ist nicht das größte Gesangstalent gewesen, was da aufgetreten ist, da gab es andere die besser waren. Es war aber die Art, wie sich Lena präsentiert hat. Sie ist ein sehr guter Entertainer. Sie hat diese Natürlichkeit, diese Mischung fand ich damals sehr gut. Es war keine große Überraschung, dass sie es gerissen hat. Sie hatte dieses frisches was aus Deutschland niemand erwartet hat.

Und dann haben wir noch einiges über ihr großes Vorbild Prince gesprochen. Prince bewundert sie, weil er mehr Instrumente beherrscht. Michael Jackson konnte mit seiner Stimme mehr Instrumente. Aber Prince spielt einfach tatsächlich mehr Instrumente. Auch Cassandra Steen versucht sich in Instrumenten, Gitarre und Klavier.

Und der Promoter? Ihr Promoter Sékou war tatsächlich vom Fach, ja, auch aus Stuttgart. Wobei er betonte bald nach Berlin zu ziehen, wo auch Max Herre wohnt. Beide stammen vom Freundeskreis, Hip Hop-Fans ein Begriff. Und Cassandra? Die wollte erst mal in Stuttgart wohnen bleiben…

Über Jörg Wachsmuth 1245 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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