Die verbale Vorhut aller party-entrechteten College-Kids ist geräuschvoll in den Straßenkampf zurückgekehrt. „Make Some Noise“ (ver)sucht gleich einen stadiontauglichen Anschluss an die wohl bekannteste weiße Rap-Mitgröl-Hymne „Fight For Your Right (to Paaaaaaaaaaaaaaaaarty)“; auf einem Album, das sich in rumpeliger LoFi-Ästhetik unter dem Banner „Let’s Take It Back To The Old School, Let’s Take It To Union Square“ eingerichtet hat.
Die Jungs aus New York machen halt am Schild, das ein Stoppzeichen vor ausgefranste instrumentale Abzweige und jazzige Kurven gesetzt hat. Stattdessen werden der Sound der Achtziger eingeschleift und viel Electro Funk zitiert; z. B. in „OK“ oder in „Funky Donkey“, einem liebevoll mit steel drums dekorierten Track.
Die Mischung von 16 Stücken, die die Beasties nach der überwundenen Krebserkrankung von Adam Yauch aka MCA zusammengerührt haben, ist sauscharf wie Hot Sauce der Marke „Texas Pete“. Auch wenn wir das Angerichtete so bereits von ihnen kennen und lieben gelernt haben. Nicht unerwähnt bleiben soll die Verpackung: im Inlay finden sich diverse Zeichnungen, die im Idealfall einer Erklärung bedurft hätten.
Dennoch ein Bravoruf allein für die Tatsache, dass sich angesichts der download-Kultur überhaupt noch jemand die Mühe gemacht hat, Cover und Einschübe kreativ zu gestalten.
Künstler: Beastie Boys | Album: Hot Sauce Committee Part Two | Label: Capitol Re (EMI) | VÖ: 29. April 2011 | Album des Monats: Juni 2011
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