Mit dem Konzeptalbum „Maxwell’s Urban Hang Suite“ hat sich der New Yorker bereits in den 90er Jahren unsterblich gemacht und dort angesetzt, wo Marvin Gaye aufhören musste. Nach der letzten LP („Now“, 2001) fiel der Ausnahmekünstler in ein acht Jahre tiefes Funkloch; eine unglaublich lang anhaltende Stille.
Der Opener „Bad Habits“ steht beispielhaft für die Deepness des ‚alten’ Maxwell, als der Countertenor noch Afro trug. „Cold“ ist heiß; jazzy ‚n’ funky – als würde er mit Prince jammen und Curtis Mayfield im Background haben. An Prince erinnert Maxwell mehrfach auf dem wohltemperierten Album: die Single „Pretty Wings“, in der er seine letzte Beziehung thematisiert, hätte die Kraft, durchzuschlagen wie einst „Purple Rain“.
Auch „Stop The World“ trägt den Prince’schen Witz in sich, ist ein Soundtrack zum Sex und erneuert Maxwell Riveras Ruf, mit seiner Musik ein unsichtbarer Dritter in den Schlafzimmern zu sein. Wie ein Erleuchteter agiert er in „Fistful Of Tears“; schaukelt hin und her zwischen Bariton und Falsett.
Obwohl Maxwell keine Hits schreibt, liefert er Hit auf Hit für den Soul-Gourmet. Eingängig ist das 37 Minuten kurze Album jedoch nicht: die neun Stücke müssen Song für Song erobert werden. Aber spätestens beim dritten Durchhören lässt sich die Komplexität der Werke durchdringen. Maxwell verspricht noch viel mehr: „BLACK“ soll Auftakt einer Trilogie sein, der „SUMMERS’“ und „NIGHT“ folgen würden.
Der erste Teil dieser Soul-Trias hat mit ziemlicher Sicherheit längere Zeit Bestand. Bleibt die Hoffnung, dass der Funkkontakt zu diesem Crooner aus einer besseren Welt nicht wieder so lange abreißt.
Künstler: Maxwell | Album: BLACKsummers’night | Label: Columbia/SONY Music | VÖ: 10. Juli 2009 | Album des Monats: August 2009
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