Der Harvard-Absolvent gehört zu den Musikern, die eigentlich zu Unrecht in der zweiten Reihe stehen. Denn auf dem Label mit P Funk-Vergangenheit (Parliament) veröffentlicht er Songs, die von Usher oder Justin Timberlake vorgetragen höchste Chartpositionen einnehmen würden. Der singende Produzent hat nämlich ein gutes Gespür für R&B unter einem Popschirm, der massenkompatibel daher kommt ohne im Gleichklang eines Massenprodukts zu verenden.
Eine Fähigkeit, auf die sich schon Cassie, New Edition, Beyoncé Knowles, Donnell Jones, Tha Dogg Pound und viele andere verlassen hatten. Leslie hat alles im Alleingang gemacht (Songwriting, Produktion, Instrumentierung, Vocals/Background Vocals), umso erstaunlicher sind die Vielfalt und Melodiebetontheit seiner LP, die mit Ausnahme der beiden Schlusssongs komplett durchgetanzt werden kann.
Stimmlich ist Leslie nicht auffällig, er singt sich ordentlich durch seine Kreationen mit leichter Verliebtheit in den Rap. Die meisten Stücke genügen dem Anspruch an eine gute Single und sind darüber hinaus oft veritable Party Jams. Der Opener „Diamond girl“ ist dafür beispielhaft; passt er doch zu einem warmen Sommertag und zu einer heißen Clubnacht gleichermaßen. Auch wenn die Formulierung abgegriffen ist: Diese Platte sorgt einfach für gute Laune.
Künstler: Ryan Leslie | Album: Ryan Leslie | Label: Casablanca/Universal Motown | VÖ: 06. Februar 2009
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