Videoexperte der Staatswanwaltschaft im R. Kelly-Prozess soll ein zweites Mal gehört werden

9.6.
Die Jury wurde heute nach zehn Minuten Anwesenheit vom Richter wieder nach Hause geschickt, nachdem lediglich zwei Vereinbarungen zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung verlesen wurden.

Die erste Vereinbarung beinhaltete die Feststellung, dass ein Anwalt namens Myers bestätigte, von den für die Staatsanwaltschaft aussagenden Teilen der Edwards-Familie kontaktiert worden zu sein, sich jedoch niemals im Besitz des Beweisvideos befunden zu haben.

Die zweite Vereinbarung beinhaltete die Feststellung der Zeugen Bennie Edwards Junior und Senior, das Video eigenständig in den Straßen Chicagos gekauft zu haben.

Es wurden keine weiteren Zeugen verhört oder Beweise vorgelegt.

In amerikanischen Gerichtsverfahren werden während des Prozessverlaufs immer zuerst die Zeugen der Anklage, dann die der Verteidigung gehört; dieser Teil ist nun abgeschlossen.

Dann folgt die Vernehmung von Zeugen zur so genannten Widerlegung („Rebuttal“). Dazu stellte die Staatsanwaltschaft heute den Antrag, nochmals deren Videoexperten Fredericks anzuhören und einen Polizisten aus Atlanta namens Wolf vorzuladen.

Die Verteidigung stellte den Antrag, diese Zeugen abzuweisen, da niemand nachvollziehen könne, welche bearbeiteten oder nicht bearbeiteten Videos Fredericks benutzen würde und der Zeuge Wolf könne lediglich aussagen, welche Deals mit der Staatsanwaltschaft Lisa van Allan nicht bekommen hatte, aber keinesfalls, welche sie doch bekam.

Die Anträge der Verteidigung wurden vom Richter abgewiesen, die Zeugen können vorgeladen werden.

Damit vertagte sich das Gericht auf den 10.6.08 mit der Ankündigung, dass die Schlussplädoyers vermutlich am Donnerstag gehalten werden.

Direkt aus Chicago Beate Dyballa