Heute, Freitag den 23.Mai wurden nur zwei Anträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung eingereicht, das Ganze dauerte nur etwa eine Stunde.
Der Antrag der Verteidigung betrifft die Vorladung des Journalisten Jim DeRogatis, um ihn über seine Verwicklungen in den Fall zu vernehmen. Jim DeRogatis hat das besagte Video angeblich anonym zugesandt bekommen, dann an die Polizei weitergeleitet, es aber auch Sparkle in seinem Büro vorgespielt. Wann genau das passiert ist, bleibt unklar, solange DeRogatis nicht aussagt, ebenso seine Beziehungen zum gefeuerten ehemaligen Manager von R. Kelly, Barry Hankerson.
DeRogatis platzierte den sogenannten Enthüllungsbericht in der Chicago Sun Times genau an dem Tag, an dem R. Kelly vor einer Milliarde Menschen bei der Eröffnungsfeier der olympischen Winterspiele 2002 auftrat.
Die Staatsanwaltschaft stellte erneut den Antrag, eine Expertin zuzulassen, die angeblich aufgrund von Eigenheiten der Hände und Venen von Personen deren Identität nachweisen kann, dieser Antrag wurde vor einigen Wochen schon mal abgelehnt. Richter Gaughan wird am Dienstag, den 27.Mai über beide Antäege entscheiden.
Ich habe heute wieder einige Artikel der amerikanischen Presse, aber auch von Associated Press gelesen, speziell Bezug nehmend auf die Aussage von Sparkle und ich muss weiterhin sagen, dass die Berichte weitgehend einseitig sind.
Immer wird darauf hingewiesen, dass die Zeugen Reshona und R. Kelly auf dem Video erkannt haben, aber dass Sparkle widersprüchliche Angaben über den Besitz des Videos, über den Zeitpunkt ihrer Kenntnisnahme des Videos und ihrer Beziehungen zu Hankerson und DeRogatis machte, wird kaum erwähnt.
Ihre Aussage unter Eid über ihren Besitz des Videos widerspricht der eidlichen Aussage ihres Bruders und ihrer Schwägerin, auch davon habe ich nirgends sonst gelesen. Fragen stellen und auf Ungereimtheiten hinzuweisen, scheint kaum Teil der amerikanischen Berichterstattung zu sein.
Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt, Montag ist hier Feiertag.
Live aus Chicago
Beate Dyballa