„Good Good“ heißt der neunte Track auf Ashantis Album „The Declaration“ und ist auch gleich meine Gesamtwertung für das vierte Studioalbum der Ex-R&B-Prinzessin, die sich gut weiterentwickelt hat.
Nach der langen Wartezeit seit „Concrete Rose“ aus 2004 werden Fans ihres R&B-Stils nicht enttäuscht, denn wer modernen, kommerziellen R&B mag, der sich auf Synthesizer-Instrumentierung stützt, bekommt in dieser Klasse Premium-Ware für sein CD-Regal.
Manch anderer Musikkritiker hat sich mehr von Ashanti versprochen, doch meiner Ansicht nach hat Ashanti gut daran getan, ihren Stil vorsichtig weiterzuentwickeln, anstatt mit ihrer musikalischen Vergangenheit bei Murder Inc. zu brechen.
Geholfen hat sicher das ordentliche Aufgebot an Produzenten für „The Declaration“: Jermaine Dupri, Darkchild, Channel 7, Akon, Babyface, Pharrell Williams, Dr. Dre sowie L. T. Hitton und Neff-U und die Gäste Nelly, Robin Thicke und auch als Sänger noch einmal Akon.
Die meisten Songs für „The Declaration“ hat Ashanti Douglas selbst geschrieben oder im Team mit anderen. Dass kein herausragender Track auf ihrem Comeback-Album sein soll, wie oft zu lesen ist, sehe ich ganz anders: „The Way I Love You“, die erste Single, die in den Black Music Charts sehr erfolgreich war, ist nicht das Glanzstück. Das Piano wurde zwar interessant eingearbeitet, aber der Beat wirkt überdreht und in Verbindung mit Ashantis dramatischem Gesang stellenweise anstrengend. Daraus hätte man weit mehr machen können, doch gute Black Music und Erfolg in den Charts sind halt zwei Paar Schuhe.
Mit der zweiten Single aus „The Declaration“ gelingt dem Team jedoch ein großer Wurf, auch wenn die Performance in den verschiedenen US Black Music Charts durchweg für Ashanti unterdurchschnittlich ist.
Der unverkennbar von Jermaine Dupri produzierte und von Ashanti gemeinsam mit Nelly geschriebene Track ist mit der doppelten Anleihe bei Musikerkollegen („Bennie And The Jets“ von Elton John und – das merken Black Music Fans sofort – „The Girl Is Mine“ von Michael Jacksons „Thriller“) auf den zweiten Blick nicht so innovativ, wie man beim ersten Hören vielleicht meinen könnte. Dennoch präsentiert Ashanti mit ihrer 22. Single in den amerikanischen Black Music Charts „Good Good“ modernen R&B mit coolem Flow. „Good Good“ ist zwar sehr eingängig, eher einfach gestrickt, doch wenn es nicht um künstlerischen Anspruch, sondern um Spaß geht, ist der Track ein Volltreffer.
R&B mit gutem Flow bringt Ashanti auf „The Declaration“ ebenso zusammen mit Akon bei „Body On Me“ zu Gehör, doch klingt diese Nummer so sehr nach Akon, dass man eher den Eindruck gewinnen könnte, Ashanti wäre bei Akon zu Gast, nicht umgekehrt. Nicht schlimm.
Ordentlich Bums bringen die Darkchild Beats auf „So Over You“, bei dem der Klangteppich die Stimme der Sängerin ein wenig zu sehr überlagert.Ashanti zeigt sich auf „The Declaration“ doch auch stimmlich weiterentwickelt! Sei’s drum! „So Over You“ ist ein Track zum Mitgrooven, den man auch gleich wiederkennt. Das ist bei diesem Longplayer insgesamt kein Problem, Ashanti erfreut mit eigenständigen Songs, die nicht nur Hardcore Fans auseinanderhalten können.
Die ruhigeren Tracks erinnern eher an die Ashanti von früher als die schnellen; besonders „Struggle“ versetzt einen in die alten Zeiten der R&B Princess zurück, wenn sie die Lyrics mehr haucht und stöhnt als singt.
FAZIT: „The Declaration“ ist ein gelungenes R&B-Album. Ashanti hat sich weiterentwickelt, jedoch nicht ihre Stärken vernachlässigt, nur um noch moderner und in den Charts erfolgreicher zu sein. Die synthetischen Sounds muss man nicht lieben, doch man sollte anerkennen, dass Ashanti zwar kommerziellen R&B, jedoch keine Popmusik macht, wie viele Kollegen.
Künstler: Ashanti | Album: The Declaration | Label: Universal | VÖ: 17. Juni 2008
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