Mit ihrem dritten Album schlagen die beiden Brüder im Geiste einen unverrückbaren Pflock in das Territorium des seelenvollen Hip Hops. Der Fan fühlt sich allseits geborgen und getragen auf einer warmen Grundstimmung, welche die 13 von Illmind, 9th Wonder, Hi-Tek und Nottz produzierten Tracks von Beginn an durchzieht.
Die Texte forcieren das Nachdenken; über die Liebe und das Leben an sich. Gleich am Anfang geben sich Phonte und Pooh aus dem Südstaat North Carolina in „Sirens“ kämpferisch wie Public Enemy, als die noch Botschaften zu überbringen hatten. Von Kleidern, die Leute machen und ironischen Gedanken über den allgegenwärtigen Konsumterror („Good Clothes“) bis zur Lebenslüge vieler Frauen („Better to have a rich Pit than a broke German Sheperd“) reicht die Gedankenwelt der beiden aus der Universitätsstadt Durham.
Mit Lil’ Wayne ist nur ein großer Posten im Feature-Budget veranschlagt. Als dritter Kleiner im Bruderbund verziert er „Breaking my heart“ als zweitschönstes Stück nach „Good clothes“. Die Platte hebt sich durch die Produktionskultur und den umgesetzten hohen Anspruch angenehm vom verbal-musikalischen Einerlei ab. Darüber hinaus finden Anhänger der Old School, die sich enttäuscht vom Genre abgewendet haben, einen gangbaren Rückweg zum Rap.
Künstler: Little Brother | Album: Getback | Label: ABB Records/PIAS | VÖ: 16. November 2007